Tennis: Als Außenseiter ins Wochenende
Nach Sieg und Niederlage zum Auftakt der Bundesliga empfängt der TC Blau-Weiss Neuss am Sonntag einen weiteren Favoriten auf den Meistertitel: TK Kurhaus Aachen.
Neuss. Das erste Wochenende der 1. Tennis-Bundesliga Herren, gespielt wurde am vergangenen Freitag und Sonntag, bestätigte im Großen und Ganzen die Einschätzungen im Hinblick auf die favorisierten Mannschaften im Kampf um den Meistertitel. Bereits vor Saisonbeginn hatten die Experten Blau-Weiß Halle, Grün-Weiß Mannheim und den TK Kurhaus Lambertz Aachen zu den Top-Favoriten erkoren.
So verweundert es nicht, dass Aachen souveräner Spitzenreiter mit zwei Siegen und 4:0 Punkten ist. Nach einem 6:0-Auftakterfolg über HTC Blau-Weiss Krefeld und einem 5:1-Sieg über Aufsteiger Etuf Essen steht die Mannschaft von Teamchef Alexander Legsding vor Halle und Mannheim an der Tabellenspitze.
"Wir lassen uns aber nicht bang machen. Wir wissen um die Stärke der Aachener, doch wir werden eine Mannschaft aufstellen, die dort sicherlich nicht chancenlos sein wird", erklärt Marc Raffel, Teamchef des TC Blau-Weiss Asics Neuss, der am Sonntag die Kaiserstädter an der Jahnstraße empfängt (erster Aufschlag ist um 11 Uhr).
Zwar sei seine Mannschaft nach dem 1:5 gegen Halle und dem mühevollen 4:2-Erfolg über den Solinger TC nur krasser Außenseiter, "doch wir fühlen uns in dieser Rolle sehr wohl", so Raffel weiter. Die Aachener haben vor der Begegnung in der Quirinusstadt nämlich auch ihre Probleme: Der Italinier Simone Bolelli darf als Top-50-Spieler nicht antreten, Rainer Schüttler ist nach seiner Absage in Stuttgart noch für die Bundesliga gesperrt, Philipp Petzschner weilt in den USA und Konstantinos Economidis sowie Florian Meyer sind verletzt.
"Dennoch können sie mit Darcis, Vanek, Greul, Nowak und Meffert noch immer eine sehr schlagkräftige Truppe aufbieten. Das zeigt die beeindruckende Tiefe dieser Mannschaft", rechnet Raffel vor, dass man vor den Aachener in dieser Besetzung Respekt hätte, "aber keine Angst."
Denn auch die Neusser werden einen Mannschaft vor eigenem Publikum ins Rennen schicken, die durchaus Paroli wird bieten können. Der Brasilianer Marcos Daniel wird die Rolle des Spitzenspielers einnehmen. Dahinter stellt Raffel den Spanier Daniel Gimeno-Traver. "Diese beiden stehen fest. Dahinter gehen die Überlegungen in Richtung Jesse Huta-Galung, der uns sehr gut gefallen hat, und Andreas Haider-Maurer. Aber auch ein Einsatz von Flavio Cipolla ist denkbar", so Raffel.
Auf jeden Fall wolle man einen weiteren Fall wie am vergangenen Sonntag, als Spitzenspieler Marcel Granollers-Pujol fünf Minuten zu spät auf die Anlage kam, da sein Gepäck am Amsterdamer Flughafen Verspätung hatte, und daher nicht mehr für die Einzel einsetzbar war, unbedingt vermeiden. "Alle Spieler werden bereits am Samstag in Neuss sein", verspricht der Teamchef.
Nur wenige bekamen am vergangenen Wochenende mit, dass auch Marcos Daniel vorgesehen war, der aber einen Anschlussflug aus Brasilien kommend verpasste und es daher nicht mehr nach Neuss schaffte. "Das hat jetzt aber auch ein Gutes", lacht Raffel, "er wird uns jetzt definitiv für die nächsten drei Spiele zur Verfügung stehen."