Ringen: KSK hat Schwachstellen behoben
Für Konkordia Neuss ist in der Bundesliga ein Play-off-Platz Pflicht.
Neuss. Der KSK Konkordia Neuss ist für die Bundesliga-Saison gewappnet. Die Schwachstellen in der leichten sowie in der 74-Kilogramm-Klasse scheinen ausgemerzt. Und dafür hat sich Präsident Hermann-Josef Kahlenberg zum einen des guten Auges seines türkischen Trainers bedient und zum anderen auf Ringer aus Osteuropa gesetzt, "denn mit denen haben wir immer gute Erfahrungen gemacht".
In der 55-Kilogramm-Klasse stoßen die beiden Türken Süleyman Karahan (Freistil) und Hakan Topcu (Griechisch-Römisch) zum Kader des KSK. "Die erste Garde in der Türkei bekommt man nicht, die erhalten in ihrem Heimatland mehr Geld, als sie hier jemals verdienen könnten", sagt Kahlenberg, der dennoch überzeugt ist, dass sein Trainer Ahyan Aytemiz mit der Verpflichtung ein gutes Näschen bewiesen hat.
Mit dieser Maßnahme wollte er vor allem das Neusser Talent Mimoun Touba entlasten, der zuletzt stets bis zu sechs Kilogramm "abkochen" musste, damit die leichte Gewichtsklasse bei den Neussern besetzt war.
Für die 74-Kilogramm-Klasse kommen der Russe Hamberd Durdischew (Freistil) sowie der Bulgare Emilyan Todorov (Griechisch-Römisch). "Durdischew könnte in dieser Saison die ganz große Überraschung aus Neusser Sicht werden. Und Todorov hatte zuletzt zwar einen gesundheitlichen Hänger, ist jetzt aber wieder fit", analysiert der Präsident.
Prinzipiell gebe man beim KSK Konkordia zwar Eigengewächsen den Vorrang, "doch wenn wir uns schon gezwungen sehen, Ausländer zu holen, dann sollen die auch wenigstens die Saison in Deutschland verbringen und mit ihren Teamkameraden trainieren", erteilt Kahlenberg der Praxis "reicher Klubs", Ringer für den Kampf extra einzufliegen, eine Absage.
Als Saisonziel gibt er das sichere Erreichen eines Play-off-Platzes aus - was auch keine Problem sein dürfte, "wenn wir nicht wieder so ein Verletzungspech haben wie im vergangenen Jahr". Der Ausfall von Stammkräften wie Max Schwindt, Björn Holk, Sergiy Skrypka, Mahmut Cavusoglu oder Patrick Loes war nicht zu kompensieren, so dass der KSK Konkordia schon früh die Segel streichen musste.
Platz drei wäre in der Bundesliga-Mitte im Optimalfall wohl möglich. Der zweifache Deutsche Meister Köllerbach sowie Weingarten dürften außer Reichweite sein, dahinter kämpft der Rest der Liga um die verbleibenden drei Plätze.
Mit dem Zuschauerkrösus Mömbris sei immer zu rechnen, so Kahlenberg. "Witten hat einen starken, aber kleinen Kader, da darf nicht viel passieren." Auch der Aufsteiger Aachen sei nicht zu unterschätzen und allemal stärker als in der Vorsaison das überforderte Hüttigweiler.
Ketsch habe ein paar wichtige Abgänge zu verzeichnen. "Mainz hat sich dagegen enorm verstärkt. Fraglich nur, ob die das dann auch immer auf die Matte bringen", unkt Kahlenberg, der dann doch lieber auf sein "familiäres" Konzept setzt.