Tennis-Bundesliga: Spannung am letzten Spieltag
Während an der Tabellenspitze das Rennen entschieden scheint, ist ab Platz fünf kein Team vor dem Abstieg sicher.
Neuss. Die Tennis-Bundesligasaison biegt auf die Zielgerade und mehr als die halbe Liga steckt mitten im Abstiegskampf. „So eng war es noch nie. Das verspricht Spannung pur“, sagt daher Dietmar Skaliks. Dem Teamchef des TC Blau-Weiss Neuss wäre es jedoch lieber gewesen, wenn seine Mannschaft nicht zu den fünf Teams gehören würde, die sich noch Sorgen machen müssen, dem Bremerhavener TV in die Zweitklassigkeit zu folgen.
Die Neusser haben mit dem Gladbacher HTC (beide 6:10-Punkte) zwar die beste Ausgangsposition, doch um sicher zu gehen, bedarf es beim ebenfalls gefährdeten HTC Blau-Weiß Krefeld (5:11-Punkte) am Sonntag (ab 11 Uhr, Hüttenallee, Krefeld) zumindest eines Punktgewinns, um den Klassenverbleib aus eigener Kraft zu sichern.
Neben den drei bereits genannten Teams müssen auch noch der TV Reutlingen (5:11-Punkte) und der Rochusclub Düsseldorf (4:12-Punkte) bangen. Die Düsseldorfer machen sich jedoch noch Hoffnungen, dem Abstieg entrinnen zu können. Die Landeshauptstädter gastieren am letzten Spieltag in Bremerhaven, die bislang nur einen Sieg (4:2 gegen Gladbach) einfahren konnten. „Die Frage wird sein, ob sich Bremerhaven trotz des Abstiegs im letzten Heimspiel anständig aus der Liga verabschieden will oder ob sie abschenken“, erklärt Skaliks, der allerdings davon ausgeht, „dass Düsseldorf es am Ende auf sechs Punkte bringen wird.“ Das würde Krefeld und Reutlingen gehörig unter Druck setzen, wobei die Reutlinger das schwerste Spiel vor der Brust haben: Der TVR gastiert in Halle, wo sich der gastgebende Tabellenführer mit einem Sieg zum neuen Meister küren will.
„Ich gehe davon aus, dass Halle sich das nicht nehmen lassen wird“, sagt Dietmar Skaliks, erwähnt aber sofort, „dass wir uns darauf nicht verlassen wollen. Wir wollen den Punkt in Krefeld selbst holen, um uns auf gar keine Rechenspielchen einzulassen.“ Denn sollte Reutlingen in Halle einen Punkt holen und die Neusser in Krefeld verlieren, wären sie aufgrund der besseren Matchbilanz vor den Blau-Weißen platziert. „Gleiches gilt für die Düsseldorfer: bei einem Sieg und einer Niederlage von uns, sind sie an uns vorbei“, schildert Skaliks. Daher wird er am Sonntag „die bestmögliche Mannschaft aufbieten. Ich möchte mir nachher nicht vorwerfen lassen müssen, nicht alles versucht zu haben“, so der Neus-ser Teamchef, der erfahren hat, „dass Reutlingen mit bärenstarker Truppe nach Halle fahren wird.“
Zu seiner eigenen Mannschaft will Skaliks nicht viel sagen: „Damit würde ich den Krefeldern ja eine Vorlage liefern.“
Er hat sieben Optionen, von denen zwei gesetzt sind. „Die Plätze hinter den beiden Top-Spielern hängen aber noch von verschiedenen Turnierergebnissen ab“, so Skaliks. Bei den Krefeldern deutet sich hingegen eine Mannschaft an, die sich vor allem aus Neusser Ex-Spielern zusammen setzen wird: Neben dem Italiener Potito Starace stehen Teamchef Olaf Merkel auch noch Maximo Gonzalez (Argentinien) und Flavio Cippola (Italien) zur Verfügung. „Das ist doch eine schöne Geschichte: Aktuelle Neusser Mannschaft kämpft gegen ehemalige Neusser Mannschaft um den Klassenverbleib“, scherzt Skaliks, der auch schon mal gerechnet hat: „Es ist noch alles von Platz fünf bis zu Platz neun drin. So spannend war die Liga schon lange nicht mehr.“ Dabei hofft er, dass sein Team von Platz neun und dem gleichbedeutenden Abstieg verschont bleibt.