Tennis/BW Neuss: Neuanfang mit alten Zielen
Im Jahr eins nach der Ära Marc Raffel geht es für den Bundesligisten TC Blau-Weiß Neuss erneut nur um den Klassenverbleib.
Neuss. „Wir kämpfen wie mindestens die Hälfte der Bundesligisten um den Klassenverbleib.“ Den Satz hört man in dieser Form schon seit vielen Spielzeiten von der sportlichen Führung des Tennis-Bundesligisten TC Blau-Weiß Neuss vor dem Saisonstart. Doch dass ihn Dietmar Skaliks sagt und dabei sowohl in der wirtschaftlichen als auch in der sportlichen Verantwortung beim Rekordmeister steht, ist neu.
Der Neusser Stahlhändler, der im Team Herren 60 bei den Neussern selbst noch aktiv ist, hat nach dem jähen Ende der Ära Marc Raffel die Fäden in die Hand genommen. Doch Skaliks betont vor dem Saisonstart am Sonntag gegen den Deutschen Vizemeister Blau-Weiß Halle: „Wir arbeiten hier im Team, sowohl auf der sportlichen als auch auf der wirtschaftlichen Seite. Nur so kann man ein Unterfangen wie die Bundesliga meistern.“
Für das Sportliche ist in dieser Saison ein Trio zuständig: Kevin Deden, Marius Zay und Sascha Klör sind die Trainer, die auch selbst zum Einsatz kommen sollen. Wirtschaftlich greift die ehrenamtliche Führungsriege des Vereins unter der Führung des Vorsitzenden Andreas Jülich und dessen Vize Michael Rötepohl Skaliks unter die Arme. „Es war und ist eine große Herausforderung, die wir gemeinsam meistern wollen“, so Jülich, und Rötepohl ergänzt: „Die Bundesliga ist nach wie vor unser Aushängeschild, und als Zeichen dieser Aufbruchsstimmung wird am Sonntag auch die neue Vereinshymne vorgestellt.“
Dennoch warnt Dietmar Skaliks vor allzu großen Erwartungen, sieht den Klassenverbleib aber als machbar an. „Wir haben uns an Burghausen, Bremerhaven, Bruckmühl und Krefeld zu orientieren. Gegen die Topfavoriten Halle, Aachen und Erfurt können wir nicht mithalten. Daher werden wir auch gegen diese großen Drei nicht in unserer stärksten Mannschaft antreten.“
Voraussichtlich werden die Neusser gegen Blau-Weiss Halle, Spielbeginn ist um 11 Uhr an der Jahnstraße, das deutsche Quartett mit den Coaches Klör, Deden, Zay verstärkt um den Neuzugang Peter Gojowczyk (ATP 170) aufbieten. „Halle zählt einmal mehr zu den Meisterschaftsfavoriten. In so einer Partie musst du vor allem wirtschaftlich denken“, sagt Kevin Deden, der dennoch hofft, „dass wir den Favoriten ärgern und unseren Zuschauern eine gute Partie bieten können“.
Die Blau-Weißen aus Halle wissen auf jeden Fall um die Schwere von Auftaktbegegnungen: „Zum Auftakt ist das ein sehr interessantes Spiel. Unsere Zielsetzung ist der doppelte Punktgewinn zum Saisonstart“, so Teamchef Thorsten Liebich, der dabei betont: „Die Neusser befinden sich in einem Umbruch, in einer Art Aufbruchsstimmung. Der Kader ist gut aufgestellt, hat auf den hinteren Positionen viele deutsche Spieler, und die sollen den Neussern vorzeitig den Klassenverbleib sichern.“
Wie der Deutsche Vizemeister personell besetzt sein wird, kann der Teamchef noch nicht sagen. „Unsere Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Wir stehen in ständigem Kontakt mit den Spielern und blicken dabei auch nach Wimbledon. Davon hängt natürlich auch unsere Planung ab“, sagt Liebich.