14 Meerbuscher erhalten Ehrenamtskarte

Die ausgezeichneten Helfer gehören der Kleiderkammer und der Meerbuscher Tafel an.

Foto: Dackweiler/Stadt MB

Herbert Ippers spricht für viele seiner ehrenamtlichen Mitstreiter: „Ich bin in den Ruhestand gegangen — und wollte etwas Sinnvolles tun.“ Als er dann in der Zeitung von der Arbeit der Meerbuscher Tafel las, war für ihn die Entscheidung schnell gefallen. Seit zwei Jahren kümmert sich der gelernte Maschinenschlosser nun beim Verein „Meerbusch hilft“ - dienstags in Osterath, donnerstags in Büderich — um die Verteilung der Lebensmittel an bedürftige Menschen. Und sein Ehrenamt macht ihm Freude. „Der Kontakt mit den Menschen, die bei uns Unterstützung suchen, erweitert den Horizont“, sagt der 67-Jährige.

Gemeinsam mit 13 weiteren Frauen und Männern nahm Ippers jetzt im Pfarrzentrum Heilig Geist in Büderich die Ehrenamtskarte des Landes NRW entgegen. Meerbuschs Sozialdezernent Frank Maatz dankte allen Ehrenamtlern im Namen der Stadt für Ihren Einsatz und ihren Idealismus: „Was Sie tun, ist nicht selbstverständlich. Vieles was wir in Meerbusch heute im sozialen Bereich bieten, wäre ohne ehrenamtliches Wirken nicht möglich.“

Mit der Ehrenamtskarte würdigen Landesregierung, Städte, Gemeinden und Kreise ehrenamtliches Engagement in ganz NRW. Mehr als 23 000 Bürger aus 80 Kommunen in zehn Landkreisen sind mittlerweile mit der Karte ausgezeichnet worden. Seit 2009 ist auch die Stadt Meerbusch im Bündnis dabei. Inzwischen bietet die Ehrenamtskarte mehr als 3000 Vergünstigungen bei öffentlichen und privaten Einrichtungen. Voraussetzung für den Erhalt der Karte ist eine ehrenamtliche Tätigkeit von mindestens fünf Stunden in der Woche bzw. 250 Stunden im Jahr ohne pauschale Aufwandsentschädigung.

Erika Machner ist „Frau der ersten Stunde“ in der Kleiderkammer von „Meerbusch hilft“ in der Alten Post in Osterath. „Ich war dabei, als 2015 die ersten Flüchtlinge ohne jegliche persönliche Habe zu uns kamen. Die Leute mit warmer Kleidung zu versorgen, war mir eine Herzensangelegenheit.“ Inzwischen kümmert sich die Osteratherin im Lager um die Sortierung und Auszeichnung der ankommenden Kleiderspenden. Über Materialmangel muss sie sich keine Gedanken machen. „Die Spendenbereitschaft ist nach wie vor hoch.“

Das Team der Kleiderkammer in Büderich bemüht sich auch darum, den Menschen die Scheu vor dem Besuch der Ausgabestelle im Keller des Pfarrzentrums Heilig Geist zu nehmen. „Auch manche alleinerziehende Mutter ist froh, wenn sie bei uns für kleines Geld einen warmen Kinderanorak kaufen kann“, sagt Renate Gerritzen-Schiffer. Für die Kleidungsstücke nimmt die Kammer immer einen nominellen Kostenbeitrag von ein bis vier Euro. „Das hat auch mit Wertschätzung der Sachen zu tun.“ Das bisweilen auch „Pappenheimer“ zu ihnen kommen, die sich gezielt nur Markenkleidung herauspicken oder Sachen zum Weiterverkauf sichern wollen, verschweigen die Helferinnen nicht. „Dafür haben wir aber mittlerweile einen guten Blick und schicken die Leute weg.“ Ihre Arbeit wollen die Helfer längst nicht mehr missen. Red