Ärger wegen Müll am Rheinufer
Pünktlich zur Grillsaison landet der Unrat neben den Mülleimern statt mittendrin.
20 Grad am vergangenen Samstag, strahlend blauer Himmel und milde 17 Grad am gestrigen Mittwoch: Das schöne Wetter lockt nicht nur Spaziergänger und Radfahrer ans Büdericher Rheinufer. Auch für ein Picknick oder einen geselligen Grillabend kommen Menschen hier zusammen. Dass es manche Leute nicht schaffen, ihren Grill- und Picknickmüll gemäß zu entsorgen, zeigen jüngste Bilder vom Wochenende. Plastikbesteck, Pappteller und Lebensmittelverpackungen — einfach auf den Boden geschmissen. Direkt neben einen Mülleimer, der nur ein paar Zentimeter entfernt steht.
Auf Facebook diskutieren die Meerbuscher über die Vermüllung am Rheinufer. „Ich bin ebenso wütend wie ihr, bin ich doch täglich am Rhein“, schreibt die Nutzerin Marina Mannes, „ich kann aber auch wieder unsere Stadtobersten nicht verstehen, dass sie an derart stark frequentierten Stellen Mülleimer mit Minieinwurföffnungen installiert haben.“ Peter Hamacher kommentiert weiter: „Grillvergnügen ja, aber den Müll wieder mitnehmen. Es sollte auch mal strikter kontrolliert und kassiert werden.“ Von der Bequemlichkeit mancher Besucher abgesehen, vertreten viele Meerbuscher im Netz die Meinung, dass es zu wenige Mülleimer gibt.
„Unmittelbar am Rheinufer gibt es keine Abfalleimer. Hier wäre die Leerung extrem aufwendig, weil es dort keine befestigten Wege gibt, um die Abfälle abzutransportieren“, sagt Michael Gorgs. Zudem weist der Pressesprecher der Stadt Meerbusch darauf hin, dass das komplette Meerbuscher Rheinufer — je nach Abschnitt — Landschaftsschutz- oder Naturschutzgebiet ist. Am Rhein gilt ein strenges Grillverbot: Offenes Feuer im Naturschutzgebiet wird mit 250 Euro Bußgeld bestraft, wer im Landschaftsschutzgebiet grillt, riskiert eine Strafe von 150 Euro.
„Meerbusch verfügt über elf Kilometer Rheinufer, die landschaftlich zu den schönsten der Region gehören“, sagt Gorgs. „Leider haben es manche Zeitgenossen noch nicht begriffen, dass diese letzten Naturrefugien ein wertvolles Gut sind, das streng geschützt werden muss.“ Eine komplette Überwachung des Gebiets sei dennoch nicht umsetzbar, die Stadt setze auch auf eine soziale Kontrolle unter allen Erholungssuchenden. In der Hochsaison würden allerdings Stichproben am Rheinufer durchgeführt werden.
An einer anderen Stelle in Büderich sorgen volle Hundekotbeutel für Ärger. An der Ecke Friedhofsweg/Apelter Feld spazieren viele Hundebesitzer mit ihren Vierbeinern Richtung Felder. „Ein Behälter mit Hundekotbeuteln steht dort zur Verfügung“, schreibt ein Büdericher in einem Brief, „aber weit und breit keine Mülleimer, um diese zu entsorgen.“ Den „vollen“ Beutel würde er gerne schnellstmöglich loswerden und nicht den ganzen Weg mit sich rumschleppen. „Speziell am Friedhofsweg habe ich schone etliche Beutel entdeckt“, schreibt der Büdericher weiter. Auch er würde sich mehr Mülleimer in der Stadt wünschen.