Kunst in Meerbusch Es gibt wieder Kunst in der Teloy-Mühle
Meerbusch · Die Reihe MeerbuschKunst wird nach der Pandemie fortgesetzt. Am Sonntag eröffnet eine Schau mit Werken der Krefelder Malerin Monika Leufen. In ihrer Arbeit geht es um die kreativ-verfremdete Darstellung der Wirklichkeit.
Die von der Stadt initiierte Reihe MeerbuschKunst ist zurück. Nach der Corona-Pause geht es mit einer Ausstellung der künstlerischen Arbeiten von Monika Leufen in der Teloy-Mühle weiter. Die in Krefeld lebende, aber mit Meerbusch eng verbundene Künstlerin wird dem Anspruch gerecht, den MeerbuschKunst stellt – die dort gezeigten Werke sollen sich einerseits abheben und andererseits das künstlerische Angebot in der Stadt ergänzen.
In Düsseldorf geboren hat Monika Leufen 20 Jahre in Lank-Latum gelebt. Sie schloss das Studium Produkt Design an der Fachhochschule Niederrhein mit dem Diplom ab, absolvierte zusätzlich Freie Malerei und nahm an einem Sommerstudienaufenthalt in Österreich unter Professor Günther C. Kirchberger teil.
Sie selbst fasst ihr künstlerisches Schaffen so zusammen: „Ausgehend von naturalistischen Formen, die ich bis zur Abstraktion weiterentwickle, gebe ich Sinneseindrücke von der Natur oder einem Objekt so wieder, dass wesentliche Merkmal von Form und Struktur erhalten bleiben. Die sehr zurückgenommene Formensprache dient vorwiegend als Basis für mein Hauptanliegen: Die Farbgebung.“
Denn vor allem die Farbe spielt sowohl in der Malerei als auch in der Fotografie eine wichtige Rolle: „Die Farbgebung ist für mich ein zu den Formen passendes Transportmittel.“ Wichtig ist auch, dass die Proportionen stimmen: „Wenn ich ein Bild gestalte, habe ich immer eine klare Vorstellung in mir. So könnte ein Berg, den ich zeigen möchte, auch nur ein Bogen sein oder ein Haus wie eine Kinderzeichnung als Häuschen erscheinen.“ In der Teloy-Mühle – dort stellt sie bereits zum dritten Mal aus - ist ein umfangreicher Querschnitt der Werke und damit immer wieder neue Bilderwelten zu sehen.
Schnappschüsse entstehen
in Bulgarien oder Venedig
Fotografien zeigen deutlich, worauf es Monika Leufen ankommt. Die Ansicht ist meist geteilt, auf der einen Seite die „Knallfarben“ und auf der anderen Seite einfache klare Formen. Sie beweist beim Fotografieren einen besonderen Blick für Extrem-Situationen, zeigt unter anderem die leicht skurril wirkende Ansicht auf dem Terrassendach eines Hotels aus den 1970er Jahren in Bulgarien und die raffinierte Aufnahme einer Deckenleuchte aus einer Kneipe in Venedig.
Dass die Künstlerin ihrer Lust am Malen gepaart mit einer gewissen Leichtigkeit auch nachgibt, wenn die Umstände nicht günstig erscheinen, beweist die Malerei, die sie „Kalenderblätter“ nennt: „Ich wollte irgendwo die Wartezeit überbrücken und habe die Rückseite eines Kalenders genutzt, um Farbe und Formen drauf zu bringen.“ Die Malerei auf Pizzakartons – auch in aufgeklappter Form – ist ebenfalls Beweis ungebremster Freude für die Kunst. Als Maluntergrund bevorzugt sie aber das Material Holz. Davon sind einige Beispiele in der Mühle zu sehen – teils bis zu zwei Metern hoch und auf Rollen montiert.
Kunst zum Mitnehmen
im Mini-Format
Für die Besucher, die eine Erinnerung mit nachhause nehmen möchten, liegen Arbeiten in Postkartengröße bereit. Die Ausstellung wird am Sonntag, 22. Mai, 11 Uhr, eröffnet. Weitere Öffnungszeiten bis 6. Juni: Mittwoch bis Samstag 16-19 Uhr, Sonn- und Feiertag 11-18 Uhr. Teloy-Mühle, Dr. Stephan-Grüter-Platz.