Biathlon funktioniert auch ohne Schnee
Heute und morgen kann der Sport in Büderich ausprobiert werden. Es gibt eine Reise zu gewinnen.
Biathlon im schneearmen Büderich? Die „Biathlon auf Schalke“-Tour“ macht es möglich. Wer seinen Idolen Kati Wilhelm, Michael Greis oder Magdalena Neuner einmal nacheifern möchte, der kann dies noch heute oder morgen in der Winterwelt tun, die auf dem Dr.-Franz-Schütz-Platz aufgebaut ist. Für die „Biathlon auf Schalke“-Tour ist Büderich die 36. von insgesamt 40 Etappen. Seit Dezember tingelt Projektleiter Martin Bremer mit dem größten Volks-Biathlon der Welt durch Deutschland. Im Vorjahr machten 12 000 Menschen mit, in diesem Jahr werden es doppelt so viele sein.
In Büderich sucht Bremer nun Meerbuschs besten Biathleten, der sich für das Tourfinale am 28. Dezember im Winterdorf der Arena auf Schalke qualifiziert und bei der Biathlon-WTC 2016 gegen die Etappensieger der anderen Tourstädte antritt. Anschließend können alle Etappenbesten als Ehrengäste mit Begleitung in der reservierten ersten Reihe der Arena den Biathlon auf Schalke mit den Biathlonstars hautnah erleben. „Diese Gänsehaut-Tickets gibt es nicht zu kaufen“, sagt Bremer. „Sie können nur mit sportlicher Leistung an Gewehr und ,auf Skiern’ erkämpft werden.“
Patrick Bossle und Heino Wölfel waren gestern die Ersten, die den Profis nacheiferten und auf die 400-Meter-Strecke gingen, um sich dann im Anschluss völlig außer Atem am Schießstand zu duellierten.
Dabei legten sie nicht wirklich eine Strecke auf Skiern zurück, sondern kletterten in Thoraxtrainer, die realitätsgetreu die Doppelstocktechnik des klassischen Langlaufs simulieren. Das ist auch für Ungeübte nicht übermäßig anstrengend, sorgt nach den 400 Metern aber dennoch für etwas schnelleren Atem. „Nun kommt der magische Moment beim Biathlon, bei dem man versuchen muss, völlig aus der Puste im Stehendschießen die Ziele zu treffen“, so Bremer. Die Profis schießen dabei aus einer Entfernung von 50 Metern auf elf Millimeter große Zielscheiben, die Amateure in Büderich aus zehn Metern auf 60 Millimeter große Scheiben. „Wir wollen die Teilnehmer ja nicht frustrieren und ihnen Erfolgserlebnisse geben“, sagt Bremer. Und tatsächlich landen Bossle und Wölfel vier von fünf Treffern.
Chancen auf den Tagessieg haben sie damit aber nicht, wie Bremer erklärt. Dafür braucht man möglichst fünf Treffer und dazu eine schnelle Zeit. Etwa fünf von 70 Teilnehmern gelängen fünf Treffer, heißt es. Wer sich in Büderich durchsetzt und sich dann auf Schalke auch noch den Toursieg sichert, dem gehört eine Reise für zwei Personen in den Wintersportort Winterberg im Sauerland — auch wenn der weniger für Biathlon, sondern eher für Bobsport und Rodeln bekannt ist.