Blindenzentrum wird 15 Jahre alt

Bewohner, Mitarbeiter und Angehörige feierten den Geburtstag der Einrichtung in Strümp.

Kai Bierwirt (r.) testete beim Sommerfest mit einem Mitarbeiter, wie es ist, Fahrrad zu fahren, ohne etwas sehen zu können.

Foto: André Duhme

Meerbusch. „Bei uns wird immer viel gelacht. Das gehört zu unserer Philosophie hier“, sagt Peter Henseler in seiner Begrüßung. Rund 100 Gäste kamen am Freitag an die Helen-Keller-Straße in Strümp, um das 15-jährige Bestehen des Blinden- und Sehbehindertenzentrums (BSZN) zu feiern. Bei Würstchen, Eis und Bier begingen die Bewohner des BSZN gemeinsam mit Mitarbeitern und Angehörigen aber nicht nur den 15. Geburtstag der Einrichtung, sondern feierten zugleich ihr Sommerfest. Eine große Tombola und ein musikalisches Ständchen der Strümper Blaskapelle rundeten den Nachmittag ab.

Foto: Andre Duhme

„Die Entscheidung, hier im Jahr 2000 eine neue Aufgabe anzutreten, habe ich bis zum heutigen Tag nicht bereut“, sagt Geschäftsführer Henseler. In seiner Ansprache klingt auch ein bisschen Stolz mit. Als er vor 14 Jahren an die Helen-Keller-Straße kam, stand es aus wirtschaftlicher Sicht schlecht um die Einrichtung — obwohl das BSZN innerhalb eines Jahres die Bewohnerzahl von vier auf zwölf steigern konnte.

Seit 2002 ist das Haus inzwischen voll. 24 Bewohner werden von 40 Mitarbeitern betreut. Zuletzt konnte der Dachboden zu einem neuen Schulungsraum ausgebaut werden. Auch eine eigene Kreativwerkstatt hat sich das BSZN mittlerweile aufgebaut. „Jetzt möchten wir gerne ein neues Auto anschaffen, damit wir bei Ausflügen vier statt zwei Rollstuhlfahrer mitnehmen können“, erklärt Henseler — und ruft die Besucher des Fests zur Spende auf.

Gemeinsam mit Heimleitung Sigrid Lange sorgen Henseler und sein Team bei den nicht nur seh- sondern auch körperlich- und geistig-behinderten Bewohnern des Hauses für größtmögliche Lebensqualität. In zwei Wohngruppen leben die Behinderten in Einzel- oder Doppelzimmern. Das Mittagessen wird vom benachbarten Meridias Rheinstadtpflegehaus geliefert, Frühstück und Abendessen wird selbst vor- und zubereitet. „Die Inneneinrichtung, der Tagesablauf, der Umgang mit den Bewohnern — alles soll nicht wie in einem Heim wirken. Wir möchten hier eine Wohlfühl-Atmosphäre bieten“, sagt Henseler.

Dafür sorgen in erster Linie die Mitarbeiter — vom Gruppenleiter über die Verwaltung bis zur Wäscherei und dem Hausmeister. Einige von ihnen erhalten durch den Geschäftsführer eine Ehrung für 15-jährige Arbeit — wie Doris Ziemann und Raimond Lusis. „Wir sind seit dem 1. März 1999 hier und immer noch mit viel Spaß dabei“, sagt Ziemann.