Bösinghovener „Route 66“ expandiert

Der Gastronom Bülent Hali eröffnet in der Krefelder Innenstadt ein zweites Restaurant.

Bösinghovener „Route 66“ expandiert
Foto: Falk Janning

Bülent Hali kann einfach nicht anders. „Ich bin mit Leib und Seele Gastronom. Als ich dieses Haus in Krefeld an der Carl-Wilhelm-Straße gesehen habe, hat mich das Fieber gepackt. Ich wusste sofort, dass ich da nicht drum herumkomme, ich musste das Angebot einfach annehmen“, sagt der 48-Jährige aus Strümp. Zum 1. Juni eröffnet er in dem als Nudeloper und NuCo bekannten Gebäude ein Restaurant unter dem Namen „Route 66“. „Es ist mit seiner Größe von 400 Quadratmetern, seinen Räumen, der Terrasse und dem Garten perfekt für mich und meine Pläne“ sagt der Strümper.

Bekannt wurde Hali in der Region als Wirt der Kasematten in Düsseldorf, als Vater der populären Gastro-Meile am Rhein. Durch millionenschwere Investitionen hatten Hali und Pächter Frank Engel die tristen und grauen Kasematten in eine attraktive Promenade verwandelt, die im Sommer Tausende an ihre Tische lockt. Knapp zehn Jahre lang arbeitete Hali am Rhein.

Dann wollte er es seiner Familie zuliebe etwas ruhiger angehen lassen und übernahm in Bösinghoven das „Route 66“ mit einem großen Biergarten und mehr als 1000 Plätzen. Hali polierte das Image des „Route 66“ behutsam um. Zwar machte er dem Namen seiner Gaststätte weiter alle Ehre und schmückte sie mit allerhand amerikanischem Kitsch, doch setzte er bewusst mehr auf Familien als Gäste.

Die erhoffte Ruhe fand der Gastronom in Bösinghoven natürlich nicht. Denn das „Route 66“ wurde zu einem Publikumsmagneten; der Biergarten ist im Sommer regelmäßig überfüllt. Weil sein Personal mit den Bestellungen gar nicht nachkommt, hat er jüngst sogar einige hundert Plätze wieder abbauen müssen.

Auf eine ähnliche Erfolgsgeschichte hofft Hali nun auch in Krefeld. Dort will der Mann, der auf mehr als ein Vierteljahrhundert Gastronomie-Erfahrung zurückblicken kann, sein Erfolgsrezept aus Bösinghoven anwenden. „Alles wird umgebaut, erneuert und renoviert“, kündigt Hali an. Mit viel Liebe zum Detail richtet er in diesen Tagen sein „Krefelder Wohnzimmer“ mit amerikanischen Accessoires ein — überall hängen Bilder amerikanischer Idole und Stars-and-Stripes-Fahnen, stehen Freiheitsstatuen herum. Gerne hätte Hali einen Cadillac, wie er ihn in Bösinghoven präsentiert — derzeit ist er auf der Suche danach. In diesen Tagen werden die Palmen geliefert, die er auf die Terrasse und im Garten platzieren möchte. Außerdem hat er Flachbildschirme und Leinwände gekauft, auf den die Fußballfans bei der Europameisterschaft mit ihren Nationalmannschaften mitfiebern können. 200 Sitzplätze gibt es drinnen, 70 im Außenbereich. Im Winter soll es auch Karaoke- und Showpartys geben.

Auch kulinarisch dienen die Vereinigten Staaten von Amerika als Vorbild. Anders als in Bösinghoven rechnet Hali in Krefeld mit vielen Besuchern zum Mittagstisch — durch die vielen Büroangestellten in der Nachbarschaft.