Entscheidung im Rat Meerbuscher Gartencenter „Bogie’s“ darf expandieren

Meerbusch · Mit der Änderung des Bebauungsplans kann sich der Gartenfachmarkt in Büderich neu auf­stellen. Bis zur Entscheidung im Rat sind mehrere  Jahre vergangen. Was so lang gedauert hat und wie es jetzt weitergeht.

Auf dem Gelände an der Düsseldorfer Straße in Büderich dürfen nun ein größeres Gartencenter und ein Supermarkt entstehen.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

„Bogie’s Pflanzenwelt“ in Büderich kann wachsen: Der Stadtrat hat in der letzten Sitzung des Jahres einer Änderung des Bebauungsplanes zugestimmt. Damit hat er den Weg für das Bauvorhaben, das bereits 2020 erstmals konkret vorgestellt wurde, frei gemacht. Auf dem knapp drei Hektar großen Gelände an der Stadtgrenze zu Düsseldorf soll den Plänen nach nicht nur ein größeres Gartencenter mit angeschlossenem Café gebaut werden. Auch ein Lebensmittelmarkt soll dort entstehen.

„Das Marktsegment der Gartencenter stellt einen wichtigen Wirtschaftszweig in Meerbusch dar, der stadtweit gesichert und modernisiert werden soll“, heißt es ganz zu Beginn des Beschlusses des Rates. Entsprechend haben die Politiker die Pläne zur Modernisierung und Vergrößerung in den vergangenen Jahren verfolgt. Um die Konkurrenzfähigkeit von „Bogie‘s Pflanzenwelt“ und damit die Existenz des Familienunternehmens zu gewährleisten, soll das Gartencenter neu gebaut und umstrukturiert werden können, so der Beschluss. Der Bebauungsplan für die Fläche, die sich über diverse Flurstücke erstreckt, wird nun nach langjähriger Vorbereitungs- und Planungsphase geändert.

Expansion laut Geschäftsführer
seit über zehn Jahren in Planung

Mit den Umbauten und der Erweiterung könne die Verkaufsfläche des Gartencenters auf maximal 6200 Quadratmeter wachsen, so die Planungen. Dazu kommt ein Café mit Außenbereich. Das Gebäude ist den Plänen nach wie das jetzige Lagergebäude ausgerichtet und soll eine leichte L-Form haben. An das Hauptgebäude schließt eine überdachte Freifläche an, dahinter folgt unter anderem die Baumschule. Der Haupteingang des Gartencenters soll mittig auf dem Gelände und gegenüber dem Eingang des Supermarktes liegen, heißt es im neuen Bebauungsplan der Stadt. Der Parkplatz liege zwischen den Gebäuden.

So könnte der neue Gartenfachmarkt aussehen, wie eine Grafik des Planungsbüros ISR aus dem Jahr 2020 zeigt.

Foto: ISR

Dadurch, dass das Gelände nicht mehr nur in zweiter Reihe an der Düsseldorfer Straße liegt, sondern auch an die Böhlerstraße Anschluss findet, erwartet Martin Bogie mehr Präsenz. „Wir haben dann ein ganz anderes Schaufenster. Das ist ein großer Schritt für den Betrieb“, sagt der Geschäftsführer mit Blick auf das gesamte Vorhaben.

Seit über zehn Jahren sei die Expansion in Planung, seit vier Jahren diskutiert die Politik konkreter über das Vorhaben und die Bebauungspläne. Mit der jetzigen Änderung falle Bogie daher ein Stein vom Herzen, bei der Entscheidung seien auch ein paar Freudentränen geflossen. „Wir hätten gern schon eher gebaut. Jetzt blicken alle aber positiv nach vorn“, sagt er. Drei seiner Kinder stünden bereit, das Unternehmen zu übernehmen, und wollten die Expansion anpacken.

Auch die Politik zeigte sich angesichts des Beschlusses optimistisch. Das Unterfangen bis zu diesem Punkt sei ein „Ultramarathon“ gewesen, sagte Karl Trautmann (FDP). Jetzt könne sich das Unternehmen zukunftsfähig aufstellen und expandieren. Auch Werner Damblon (CDU) sei nun „sehr froh, dass wir das dieses Jahr geschafft haben“.

Der Änderung des Bebauungsplanes gingen diverse Gutachten und Untersuchungen voran, beispielsweise eine Verkehrsuntersuchung, ein Baugrundgutachten, ein hydrogeologisches sowie archäologisches Gutachten oder artenschutzrechtliche Untersuchungen. Auch Bestimmungen zu Solaranlagen und Pflanzungen wurden diskutiert und zum Teil nach einer Offenlegung der Pläne überarbeitet. So könne etwa eine – eigentlich für die Parkplatzüberdachung vorgesehene – Fotovoltaikanlage auf dem Dach installiert werden. Auf dem Parkplatz sollen Bäume gepflanzt werden, Hecken das Gelände umrahmen, heißt es im Bebauungsplan.

Auch Bestimmungen wegen der Nähe zum Flughafen – Flugzeuge dürfen nicht vom Boden aus geblendet werden – und zu Düsseldorf haben den Plan beeinflusst: Der neue Zugang über die Böhlerstraße erfolgt über Düsseldorfer Gebiet, für die Erschließung musste zunächst eine Vereinbarung mit der Stadt geschlossen werden.

Bis die ersten Bagger anrollen, dürfte es aber noch dauern: Erst wenn der Bebauungsplan mit der Bekanntmachung im Amtsblatt in Kraft tritt, könne Martin Bogie einen Bauantrag stellen. Dazu stehe noch die Geschäftsübergabe an die nächste Generation an. Bogie rechne daher erst mit einem Bau in den nächsten zwei bis drei Jahren.

(akir)