Großbrand in Meerbusch Flammen-Inferno in Meerbusch - Einsatzkräfte kämpfen bis zur Erschöpfung

Meerbusch · Ein Dach stürzt ein, dunkler Rauch hüllt angrenzende Wohnhäuser ein - Hunderte Einsatzkräfte haben in Meerbusch gegen ein regelrechtes Inferno gekämpft. Viele Helfer gehen dabei bis an ihre Grenzen.

Jeder einzelne Feuerwehrmann musste an seine Grenzen gehen.

Foto: Patrick Schüller

Nach dem eine Lagerhalle in Meerbusch in Flammen aufgegangen ist, sind auch einen Tag später noch zahlreiche Einsatzkräfte im Einsatz. Sie haben eine ganze Nacht gegen ein regelrechtes Inferno gekämpft. Und der Kampf war auch am Samstagnachmittag noch nicht zu Ende.

Was war passiert? Am Freitagabend erreichte eine erste Meldung die Feuerwehr. Schwarzer Rauch drang aus einer Lagerhalle an der Grünstraße in Büderich - das Feuer fraß sich durch das 400 Quadratmeter große Gebäude, das ein Händler aus Meerbusch als Kühlhaus für Lebensmittel nutzte. Geschäftsführer Ralf Bos teilte später mit: „Mein besonderer Dank gilt der Meerbuscher und Neusser Feuerwehr, die mit 150 Einsatzkräften einen Übergriff auf die Nachbarhallen verhindert haben. Das war vorbildlich und mutig!“ Dem Händler entstand nach eigenen Angaben ein Millionenschaden.

200 Einsatzkräfte kämpfen gegen den Brand in Meerbusch

Insgesamt kämpften rund 200 Einsatzkräfte gegen die Flammen. Auch Malteser waren im Einsatz, um mit Verpflegung zu helfen. Zwischenzeitlich ging die Feuerwehr Meerbusch nicht nur an die Grenzen des Materials, wird in einem Bericht der Einsatzkräfte am Samstag deutlich: „...auch personell wurde alles an verfügbaren Einsatzkräften aufgeboten und vielfach legten die Ehrenamtler Doppelschichten ein“, teilte die Feuerwehr mit.

Brand in Meerbusch - Feuerwehr im Dauereinsatz
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Lagerhalle in Meerbusch brennt ab - Feuerwehr im Dauereinsatz

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Foto: Feuerwehr Meerbusch

Und der Einsatz war auch am Samstagnachmittag noch nicht zu Ende - mehr als 15 Stunden nach der Erstmeldung. Der Brand hatte einige Tücken. Die Flammen drohten zu Beginn auf eine zweite Lagerhalle überzugreifen. Mithilfe einer „Brandwand“ habe das verhindert werden können, so die Einsatzkräfte. Außerdem zog stark riechender Rauch durch ein angrenzendes Wohngebiet - Mehrfamilienhäuser seien „eingehüllt“ worden. Die Anwohner wurden gewarnt, erst am Samstagnachmittag gab es über die Warn-App Nina die Entwarnung.

Ein Bagger reißt Wände ein, ein Dach stürzt ein

Zudem hielt das Gebäude einige Schwierigkeiten für die Einsatzkräfte bereit. Mehrere Kühlkammern ließen sich von außen zunächst nicht öffnen. Die Feuerwehr habe auf spezielle Sägen und Trennschleifer zurückgreifen müssen, um Löcher in der Außenhaut zu schaffen. Schließlich musste ein Bagger Wände einreißen. Eine eingestürzte Decke versperrte jedoch wieder einige Bereiche.

Erschöpfte Einsatzkräfte werden ausgetauscht

Da abzusehen gewesen sei, dass der Einsatz sich noch weit in den Samstag ziehen würde, seien die noch zu Verfügung stehenden Kräfte neu organisiert und erschöpfte Kräfte, die die gesamte Nacht durchgearbeitet hatten, entlassen worden. Ein weiterer Bagger habe dann Trümmer und Teile des Hallendachs abtragen können. Die Einsatzkräfte arbeiteten sich gleichzeitig nach und nach zum Kern der Halle vor, um die letzten verbliebenen Glutnester zu löschen.

Kriminalpolizei nimmt nach den Löscharbeiten Ermittlungen auf

Die Feuerwehr ging am Samstagnachmittag davon aus, dass der Einsatz noch bis in die Abendstunden gehen würde. Glücklicherweise sei niemand verletzt worden. Die 400 Quadratmeter große Halle sei komplett zerstört worden. Zur Brandursache könne man keine Aussage treffen.

Auch die Polizei konnte am Samstagnachmittag noch keine Erkenntnisse sammeln, erklärte ein Sprecher gegenüber unserer Redaktion. Die Kriminalpolizei werde aber nach dem Ende der Löscharbeiten mit ihren Untersuchungen beginnen. „Bisher hatten wir gar keine Möglichkeit, den Brandort zu begehen“, so der Sprecher weiter. Schon während den Löscharbeiten seien Beamte vor Ort gewesen.

(pasch)