Das steckt im neuen Feuerwehrgerätewagen

Die Feuerwehr Meerbusch stellt ihren Neuzugang vor. Seit August kommt der Gerätewagen „Gefahrengut“ zum Einsatz, wenn Schadstoffe austreten.

Dirk Garten, stellvertretender Löschzugführer, und Lutz Meierheim, Pressesprecher der Feuerwehr Meerbusch, präsentieren stolz ihren 16 Tonnen schweren Neuzugang. Obwohl die offizielle Einweihung noch aussteht, ist der Gerätewagen schon seit August im Einsatz. Transport- und Betriebsunfälle seien die häufigsten Einsätze, die Routine, sagt Garten. Der Wagen fährt aber nicht nur in Meerbusch — stadt- und kreisweit, auf den Autobahnen 44, 57 und 52 wird er eingesetzt. Immer dann, wenn bekannte oder unbekannte Stoffe austreten, können sich die Feuerwehrleute auf das Equipment verlassen, dass in den vielen kleinen und großen Schubkästen bereit liegt.

Die Ausrüstung des Wagens ist in vier Kategorien unterteilt, erklärt Dirk Garten: „Erstens Messen, zweitens Auffangen, drittens Leckagen beseitigen und viertens, ganz wichtig, sich selbst schützen.“ Als Fahrzeug für die ABC-Abwehr muss die Ausrüstung für den Umgang mit atomaren (A), biologischen (B) und chemischen (C) Gefahren geeignet sein.

Mit ihm können grobe Verunreinigungen und Flüssigkeiten, von denen keine Gefahr ausgeht, aufgesaugt werden. Für bereits ausgelaufene Stoffe stehen verschiedene flüssige und pulvrige Bindemittel zur Verfügung.

Es gibt verschiedene Pumpen für verschiedene Flüssigkeiten: Explosionsgeschützt für Treibstoffe, säurebeständig für Säuren und Laugen. Insgesamt 140 verschiedene Übergangsstücke sorgen dafür, dass möglichst überall abgepumpt werden kann.

„Normale Eisenschaufeln schlagen Funken auf dem Asphalt“, erklärt Garten, „handelsübliche Besen mit Kunststoffborsten laden sich statisch auf.“ Die Werkzeuge im neuen Gerätewagen „Gefahrengut“ sind aus diesem Grund aus einer speziellen Legierung gefertigt, die leicht golden schimmert. Damit, so erklären die Feuerwehrleute, könne auch im Angesicht einer Benzinlache gefahrlos gearbeitet werden.

Der ist notwendig, damit die Einsatzkräfte auch bei Stromausfällen und an entlegenen Stellen arbeiten können. „Wir sind komplett autark“, bestätigt Dirk Garten.

Für flüssige und gasförmige, atomare, chemische und biologische Gefahrenstoffe hält der Gerätewagen ein Arsenal an Messinstrumenten parat.

Ganzkörperschutz für die Arbeit mit Säuren und Laugen, Gasen und Flüssigkeiten. Die Arbeit in den komplett abgedichteten Anzügen sei extrem kräftezehrend, so Lutz Meierheim. „Wer da nach 20 Minuten wieder rauskommt, ist schweißgebadet und kurz vorm Verdursten.“

Ergänzt werden die Schutzanzüge durch eine eigene Sauerstoffversorgung. Der Vorrat einer Flasche reiche für 15 bis 30 Minuten, abhängig von der körperlichen Anstrengung.

Behälter um Flüssigkeiten aufzufangen gibt es in vielen Größen und Materialien, immer jeweils passend zum Einsatzzweck. So etwa 20 Einsätze habe der Wagen im Jahr, je weniger, desto besser, sagt Dirk Garten.