Der Widerstand gegen die Südanbindung wird größer
500 Bürger informierten sich im Forum Wasserturm über die Planung.
Der Widerstand gegen die Folgen des rasant wachsenden Krefelder Industriehafens und die von Krefeld geforderte Straße durch die Naturschutzgebiete Die Buersbach und Latumer Bruch zur A 57 an der Raststätte Geismühle wird immer größer. Das zeigen nicht nur die von den Bürgerinitiativen initiierten Unterschriftenlisten, auf denen sich bereits tausende eingetragen haben, sondern auch die große Resonanz auf die Einladung zu einem Infoabend. 500 Interessierte waren am Donnerstag ins Forum Wasserturm gekommen. Am Morgen hatte der Regionalrat entschieden, die in Meerbusch gefürchtete Südanbindung zwar nicht grafisch im Entwurf des Regionalplans einzuschreiben. Als Option ist die Südanbindung aber weiter nicht ausgeschlossen.
„Ich halte die Realisierung der Straße durch den Kreis für unwahrscheinlich“, sagte Kreisdirektor Dirk Brügge. „Wir müssen aber wachsam bleiben, es ist nicht auszuschließen, dass versucht wird, die Straße über den Landeswegeplan zu realisieren.“ Dietmar Becüwe als Sprecher der Bürgerinitiative für Lank-Latum warnte. „Wir haben das Schlimmste verhindern können. Aber die Krefelder werden alles daran setzen, ihre kapitalen Interessen durchzusetzen. Wir werden das nicht verhindern können, wenn wir in Zukunft nur Infoveranstaltungen machen, denn der Druck wird zunehmen.“
Die Stimmung im Publikum schwankte zwischen wütend, ängstlich und kämpferisch. Die Rede war sogar von zivilem Ungehorsam, sollte der Verkehr tatsächlich in dem Maße zunehmen, wie befürchtet wird, und die Lkw verbotenerweise durch Lank und Nierst brausen. „Dann parken wir notfalls die Autos auf der Straße und machen unsere Dörfer dicht“, sagte Dietmar Becüwe, der die Veranstaltung moderierte. Sorge haben die Meerbuscher vor dem 1. Juli, denn dann eröffnet Bauhaus im Krefelder Hafen sein in Europa größtes Logistik-Center. Die Folgen für den Verkehr seien absehbar und im Gutachten nachzulesen: Die bislang vorhandenen Wege würden den Verkehr, der durch 8000 Arbeiter im Industriehafen entsteht, nicht aufnehmen können, glaubt Becüwe. „Die Krefelder haben das Industriegebiet gebaut, aber nicht dafür gesorgt, dass die Straßen alle Fahrzeuge aufnehmen können. Diese Dinge ärgern uns seit Jahren unmenschlich“, schimpfte Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage, die unmissverständlich die Position des Meerbuscher Stadtrates klar machte. „Es wird mit uns keine Straße durch unsere Naturschutzgebiete geben. Die Krefelder werden den Verkehr auf eigenem Stadtgebiet abwickeln müssen.“