Diakonie wird in gGmbH umgewandelt
Diesen Beschluss fassten die evangelischen Gemeinden Büderich, Lank und Osterath.
Die Diakonie Meerbusch stellt sich neu auf und wird zu einem echten Wirtschaftsunternehmen — mit allem, was dazu gehört, inklusive einer leistungsbezogenen Gehaltsgestaltung. Das haben die drei beteiligten evangelischen Kirchengemeinden Büderich, Lank und Osterath vor kurzem so beschlossen. Angestrebt ist die Gründung einer gemeinnützigen GmbH (gGmbH), also einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung, deren Erträge für gemeinnützige Zwecke verwendet werden. Die drei Kirchengemeinden werden damit zu Gesellschaftern.
„Im Moment sind wir rechtlich an das Gebäude der Kirche angegliedert, als GmbH haben wir mehr Möglichkeiten, in Sachen Personal und Finanzen freier zu entscheiden“, erklärt Wilfried Pahlke. „Derzeit wird eine Satzung erarbeitet, wir hoffen, dass wir zum 1. Januar starten können, wahrscheinlicher ist aber der 1. April.“
Der Büdericher Pfarrer ist seit 15 Jahren geschäftsführender Vorsitzender der Diakonie, die in Meerbusch als nach dem Sozialgesetzbuch anerkannte Sozialstation ambulante Altenpflege, häusliche Krankenpflege und mobile Dienste leistet. „Von unserem ambulanten Pflegedienst werden durchschnittlich 146 Kunden gepflegt und betreut“, sagt Pahlke. „Dass wir ein sehr gesundes Unternehmen sind und im vierten Jahr hintereinander schwarze Zahlen schreiben, liegt vor allem an der Organisation unserer Pflegedienstleitung Schwester Paula Antunes.“ Die frühere Krankenschwester studierte Qualitätsmanagement und Gesundheitsökonomie, bevor sie 2010 die Leitung des Pflegedienstes übernahm. Als GmbH habe man künftig die Möglichkeit, solche Leistungen angemessener und gerechter zu honorieren, sagt Pahlke.
Der medizinische Dienst der Krankenkassen hat den ambulanten Pflegedienst der Diakonie Meerbusch, die bei ihrer Gründung 1979 das erste Diakoniewerk im Rheinland war, zuletzt mit einer glatten Eins ausgezeichnet. Unter dem Slogan „Profis für Nächstenhilfe“ ist das insgesamt 18-köpfige Team nicht nur in allen Stadtteilen, sondern zum Beispiel auch in Kaarst unterwegs. Pahlke spricht in diesem Zusammenhang gerne vom „diakonischen Mehrwert“: „Die Arbeit ist anspruchsvoll und erfordert ein perfektes Timing, trotzdem muss es möglich sein, mit einem Patienten auch mal ein längeres Gespräch zu führen. Darauf legen wir großen Wert, und darauf fußt auch unser guter Ruf.“
Die Diakonie Meerbusch will deshalb eigenständig bleiben. Fusionsgedanken gebe es im Kirchenkreis Krefeld-Viersen nicht, sagt Pahlke. „Ein Zusammenschluss würde für uns im Moment gar keinen Sinn ergeben. Wir sind diesbezüglich aber auch noch nie gefragt worden.“