Die „Bakerboys“ spenden ihre Siegprämie
Das Eishockey-Turnier auf der Winterwelt ist beendet. Der Markt bleibt noch geöffnet.
Normalerweise hat Hildegard Miedel mit Eishockey nicht viel am Hut. Doch wenn das Eishockey-Turnier auf der Büdericher Winterwelt läuft, ist das anders. Da drückt die Gründerin des Streichelzoos „Arche Noah“ den „Bakerboys“ ganz fest die Daumen. Aus gutem Grund: Die Mannschaft um Bäcker Ralf Oehme spendet die 500 Euro für den Sieger gerne dem finanziell klammen Streichelzoo. Schon im Vorjahr hatten sich die „Bäckerjungen“ den ersten Platz gesichert. Und dieses Kunststück konnten sie dieses Jahr wiederholen.
Die „Bakerboys“ jetzt gewannen das Finale auf der Eisfläche auf dem Dr.-Franz-Schütz-Platz mit 11:4 gegen den KEV-Fanclub aus Krefeld. „Die Möglichkeit, das Geld einem guten Zweck zukommen lassen zu können, hat uns zum Turniersieg getrieben“, sagte Ralf Oehme nach der Übergabe des Pokals durch Turnierorganisator Horst Diel.
Tatsächlich hatten die „Bakerboys“ starken Widerstand zu brechen. Sie hatten im KEV-Fanclub, in den Eiseulen und den Füchsen starke Konkurrenten im Kampf um den Titel. In der Vorrunde gewannen Jiri Krovina (33) sowie Ralf Oehme (53) mit seinen beiden Söhnen Leonhard (19) und Moritz (15) mit 14:3 über die Meerbuscher Knights, mit 7:5 gegen die Füchse und mit 3:0 gegen das Team Sparkasse Neuss. In der Vorschlussrunde setzten sie sich dann mit 6:2 gegen die Eiseulen durch. „Das war das anspruchsvollste Spiel während des Turniers“, sagte Oehme: „Die Eiseulen waren technisch und konditionell sehr stark.“
Da mussten sich die Bäcker mächtig strecken — ebenso im Finale. Zunächst lagen sie mit 0:1 zurück, drehten das Spiel bis zum Ende des zweiten Drittels aber in eine 6:1-Führung. Der dritte Satz war dann nur noch Formsache.
Beinahe hätte das Turnier gar nicht ordnungsgemäß zu Ende gehen können, denn Schiedsrichter Ralf Rosenkranz wurde im Halbfinale von einem Puck getroffen und brach sich eine Rippe. Der 45-Jährige, der seit der Gründung der Veranstaltung vor zwölf Jahren alle Partien gepfiffen hatte, war eine Woche später aber wieder einsatzfähig. So konnten mit sieben Tagen Verspätung doch noch die Partien der Vorschlussrunde und das Finale über die Bühne gehen.
Die Bakerboys schwärmten nach dem Endspiel von der besonderen Atmosphäre auf der Winterwelt. Sie sind ebenfalls schon seit Turnierbeginn dabei. „Es ist immer etwas ganz Besonderes, hier zu spielen, weil es so familiär zugeht“, sagte Ralf Oehme. Ob es ein nächstes Mal gibt, ist jedoch offen. Denn Gründer Horst Diel, der den Wettbewerb all die Jahre organisierte, hat seinen Rückzug angekündet.
Während alle anderen Weihnachtsmärkte in der Region ihre Buden abgebaut haben, bleibt die Winterwelt derweil noch bis zum Ende der Ferien geöffnet — also bis zum 8. Januar. Betreiber Klaus Unterwainig ist mit dem bisherigen Verlauf und dem Besucherzustrom zufrieden. Viele Kinder und Jugendliche würden das Angebot nutzen, tagsüber auf dem Eis ihre Runden zu drehen. Viele Meerbuscher kämen zudem ab dem Nachmittag, um an den Buden zu stehen und ihren Glühwein oder Kakao zu trinken oder einen Flammkuchen zu essen.
Zweimal findet noch das Kasperle-Theater statt: am Donnerstag um 16 und um 17 Uhr. Am Samstag wird in der Enzianhütte in das neue Jahr hineingefeiert. Karten gibt es dafür aber keine mehr.