Ein Besuch im Natur- und Tierpark Brüggen Wie es der Schlange heute geht

Die Anakonda lebt nach wie vor im Schlangenhaus des Brüggener Natur- und Tierparks. Dorthin wurde sie gebracht, nachdem sie am Latumer See gefunden worden war und keinem Besitzer zugeordnet werden konnte.

Die Anakonda aus dem Latumer See lebt seit ihrer Bergung im Schlangenhaus des Brüggener Natur- und Tierparks.

Foto: RP/Birgit Sroka

Das Schlangenhaus gibt es seit 2013. Helga und Stephan Kerren sind die Betreiber des Tierparks. Kerren schätzt das Alter der Schlange auf acht bis zehn Jahre. „Sie war gut genährt, als sie bei uns ankam. Entweder hatte der Besitzer sie vorher noch gefüttert oder sie hat etwas am See gefangen“, so Kerren.

Als Goldie, wie sie von TV-Zuschauern getauft wurde, gebracht wurde, musste sie erst einmal eine Zeit in Quarantäne verbringen. „Die Hauptgefahr bei Schlangen ist, dass auch über das Futter Milben mit eingeschleppt werden. Es muss darum nachgewiesen werden, woher das Futter kommt“, erklärt Stephan Kerren. So stand für Goldie als erstes auch eine Untersuchung durch den Tierarzt an. Jetzt lebt Goldie in einem Terrarium und fühlt sich in den 29 Grad dort mit Wasserbecken wohl. Sie ist in dem einen Jahr schon zehn Zentimeter gewachsen. Sie wird alle drei Wochen gefüttert. „Sie könnte aber auch ein halbes Jahr ohne Futter auskommen. In der freien Natur würde sie warten, bis eine Beute vorbeikommt“, beschreibt der Tierparkleiter. In Nordrhein-Westfalen sei es nicht erlaubt, den Schlangen Lebendfutter anzubieten. Darum besteht die Kosten aus Frost-Futter.

Wenn es Goldie in ihrer Haut zu eng wird, erkennt man das daran, dass Haut und Augen matt werden. „In dieser Zeit ist Goldie zickig, dann sie sieht auch nicht mehr richtig“, sagt Helga Kerren. Beim Häuten bekommt die Schlange auch eine neue Hornhaut.

Im Herbst soll Goldie in das benachbarte große Gehege umziehen, in dem auch eine weitere Gelbe Anakonda „Anna“ und der Albino-Tigerpython „Blondie“ wohnen. Von keinem Tier ist übrigens das Geschlecht bekannt, da dies eine zusätzliche Untersuchung durch einen spezialisierten Tierarzt erfordern würde. In dem großen Gehege gibt es ein großes Wasserbecken, das von den Tieren gerne genutzt wird.

Kurios war ein Besuch eines jungen Pärchens, die 14 Tage nach dem Einzug von Goldie in den Tierpark kam und zielstrebig zum Schlangenhaus ging. „Es liegt nahe, dass das die ehemaligen Besitzer sein könnten, die sehen wollten, wie es Goldie geht. Danach waren sie auch schnell wieder weg“, erinnern sich Helga und Stephan Kerren, die jetzt zwar Besitzer des Fundtieres sind, Eigentümer ist aber der Rhein-Kreis-Neuss. Für die Haltungskosten im Schlangenhaus müsse allerdings der Tierpark aufkommen.