Ein Ort der Kunst in allen Farben und Formen
Initiative Kunst grenzenlos zeigt in Lank eigene und die Arbeiten von zwölf Künstlern aus Dormagen.
Lank. Hartnäckigkeit und Herzblut bescheinigen die Kollegen Gisela Bretz, der Mutter der Initiative Kunst grenzenlos. Bretz hat diesmal zwölf Künstler aus Dormagen in die Ausstellung der Initiative in der Teloy-Mühle an der Kemperallee in Lank geholt.
Von den Arbeiten Ulrico Czyschs bleibt ein Eindruck von Blau zurück, der Farbe der Unendlichkeit, Demut und Vitalität, ausgestrahlt von Giraffen oder Collagenschnipsel. Ein weiteres Werk gehört zu den wenigen politisch aussagekräftigen. „Fu“ ist ein Ausdruck des Unmuts über den Umgang mit dem Bürgerrechtler Fu Xiancai.
Norbert Bieberstein fotografiert Porträts, Reiseansichten und die Natur. Für die Teloy-Schau hat er Blues-Künstler in Aktion auf Papier gebannt. Anne Becker-Küpper hat mehr Farbintensität im Repertoire, aber auch sie spiegelt gern die Natur, zitiert sie quasi farblich. Landschaften flirren in einer Art Aquarell-Wischtechnik und eröffnen ganz neue Nuancen.
Christine Alban experimentiert seit 2002. Ihre Acryl-Bilder sind kontrastreich und unkonventionell. Vor allem die kindlichen Betrachter, die Susanne Altweger im sonntäglichen Vernissage-Publikum entdeckt, mögen sie. Gut weg kommt bei der Zielgruppe U12 auch der Erziehungswissenschaftler Robert Küppers. Seine Objekte und Installationen sind begriffstransparent und von so plastischem Witz wie der Stein auf Räderchen, sein „Rolling stone“.
Auch Grafik-Designerin Renate Neufeld besitzt diese humorvolle Sicht, malt wandernde Esel und glotzende Strauße auf Jute. Dora Schütte-Frische fällt durch hochwertige Akte ins Auge. „Falling in love“ und „Bewegtsein“ sind ihre Titel — gekonnt mit Acryltuschen gearbeitet.
Die Meerbuscher wie etwa Sigrid van Sierenberg liefern Neues. Seit rund zwei Jahren experimentiert die Malerin mit der Fotografie. Auf Alu-Verbundplatten mit Acryl realisiert sie „Lippenbekenntnisse“. Der Begriff stamme aus dem Hochmittelalter, wo zur Strafe Zungen herausgeschnitten wurden, und man den neuen Treueschwur nur noch von den Lippen ablesen konnte, erklärt van Sierenberg. Ihr Triptychon beziehe sich aber allgemein auf alle Ausdruckweisen.