Eine Brücke für U-Bahn und Fußgänger
Im Planungsausschuss wurden konkrete Pläne für die neue Stadtbahnlinie U 81 vom Neusser Hauptbahnhof bis nach Ratingen vorgestellt. Vorgesehen ist der Bau einer neuen Rheinbrücke.
Eine neue Rheinbrücke zu den Olympischen Spielen in Düsseldorf, eine Querung aus Anlass der Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland — Animationen für einen Tunnel oder eine Brücke über den Rhein zwischen Büderich und Messe/Stadion gab es schon einige. Jetzt soll es ernst werden, auch ohne größeres Ereignis als Ursache.
Im Planungsausschuss stellte Ingo Pähler, Abteilungsleiter Brücken-, Tunnel- und Stadtbahnbau im Verkehrsmanagement der Stadt Düsseldorf, am Dienstag erste konkrete Pläne vor. Danach soll die neue Stadtbahnlinie U81 vom Neusser Hauptbahnhof kommend bei Lörick über den Rhein geführt werden und dann über Messe und Flughafen bis nach Ratingen führen. Für den ersten Bauabschnitt vom Freiligrathplatz bis zum Flughafenterminal könnte schon 2018 Baubeginn sein. Der zweite Bauabschnitt soll dann von der Messe bis zum Handweiser laufen und beinhaltet eine Rheinquerung.
Ingo Pähler, Düsseldorfer Planer
Pähler stellte die Brückenversion vor, weil eine Tunnellösung erhebliche technische Probleme bereiten würde, da dieser wegen Platzmangel relativ flach unter dem Rheinbett geführt werden müsste. „Technisch machbar wäre das aber“, betonte er. Allerdings könnte dort nur die Stadtbahn zweigleisig geführt werden. Als großes Plus einer Brücke bezeichnete er die Möglichkeit, dass auch Fußgänger und Radfahrer die Brücke nutzen könnten.
Eine Machbarkeitsstudie hat mögliche Trassenverläufe unter die Lupe genommen. Als wahrscheinlichste Version ist eine Variante herausgekommen, die in Höhe Messegelände den kürzesten Weg über den Rhein nimmt, dann knapp über den Deich geht, einen Bogen Richtung Norden macht, dabei abgesenkt und unter der Niederlöricker Straße verläuft, bis sie am Böhlergelände geradeaus in die Böhlerstraße mündet. „So werden erhebliche Eingriffe in die Landschaft vermieden“, betonte der Düsseldorfer Planer.
Die 4,7 Kilometer lange Strecke würde inklusive Brücke rund 221 Millionen Euro kosten. Wie die Brücke konkret aussehen soll, sei noch ungewiss, aber „wir möchten etwas Schönes haben.“ Wenn alle Verfahrensschritte optimal verlaufen, könnte 2020 oder 2021 mit den Bauarbeiten begonnen werden.
Einer Umfahrung des Böhlergeländes, um weitere Passagiere aufzunehmen, stand Pähler kritisch gegenüber. Diese Variante hatte Meerbusch angeregt. Sie würde jedoch 11,3 Millionen Euro für 1,4 Kilometer zusätzlich kosten und für eine längere Fahrzeit von drei Minuten sorgen. Zudem sei die Strecke sehr kurvig. Auf die Stadt kämen dadurch jährliche Kosten von 100.000 Euro zu. Eine Förderfähigkeit sei ungewiss. Er schlug dagegen eine weitere Haltestelle auf der U76-Linie vor, so dass dort Personen zusteigen und später in die U81 wechseln könnten.