Eklige Unterführung verärgert Osterather
Dreck und Gestank prägen die Unterführung am Bahnübergang an der Strümper Straße. Ein Anwohner fordert eine häufigere Säuberung.
H.-Robert Schramm aus Osterath hat schon mehrfach am Bahnübergang Strümper Straße gefährliche Situationen bemerkt: Fußgänger, die trotz geschlossener Schranke über den Bahnübergang gehen oder joggen. Dabei gibt es eine Alternative, die aus Sicht von Schramm zu wenig Beachtung findet. „Wir haben dort ja eine Unterführung, die aber viel zu selten genutzt wird“, sagt er. Es fehlten auch die Hinweise auf die Unterführung. Zudem sei sie nicht sauber. „Da unten geht keiner durch, weil es eine Kloake ist.“ Die Unterführung müsse einmal wöchentlich gereinigt werden, dann würde sie auch wieder genutzt, sagt Schramm.
Verantwortlich für die Säuberung sei die Bahn, hatte die Stadtverwaltung zunächst betont, musste diese Aussage dann aber revidieren. „Die besagte Unterführung liegt nicht in unserem Verantwortungsbereich“, so ein Bahn-Sprecher. Stimmt, sagte daraufhin die Stadt Meerbusch nach nochmaliger Recherche.
„Die Unterhaltspflicht liegt in der Tat bei der Stadt“, erklärt Stadtsprecher Michael Gorgs auf erneute Nachfrage. Die Unterführung werde alle vier Wochen gereinigt — das heißt, Flaschen, Papier und anderer Unrat würden entfernt. „Der Zustand ist allerdings alles andere als schön — Graffiti und Uringeruch sind abstoßend. Da gibt es nichts zu beschönigen,“ sagt Gorgs. Er weiß: „Grundsätzlich sind Unterführungen wie diese heute nicht mehr zeitgemäß. Sie sind schlecht einsehbar, düster und wecken Unbehagen.“
Aber: Das legitimiere nicht das Überqueren der Gleise bei geschlossener Schranke. „Das ist fahrlässig, gefährlich und wird zurecht mit saftigen Bußgeldern bestraft“, sagt Gorgs. Er erinnert an den Fall einer Joggerin, die beim Überqueren der Gleise am Landsknecht von der Polizei kontrolliert worden ist. Die Strafe: ein Punkt in Flensburg und 378,50 Euro Bußgeld.
Die Situation vor Ort ist auch im Hinblick auf die Planung für das Osterather Zentrum spannend, wo Bahnübergänge durch eine Unterführung ersetzt werden sollen. Die Planung sieht vor, einen Kreisverkehr mitten unter den Bahngleisen in Höhe der Theodor-Heuss-Straße zu bauen und die Strümper Straße, die Meerbuscher Straße und den Bahnhofsweg an diesen mit Rampen parallel zu den Bahngleisen anzuschließen. Die beiden verbliebenen Eisenbahngleise werden dann als Brücke über diesen „tiefergelegten” Kreisverkehr geführt. Und weil die Fußgängerunterführung umgebaut wird, wenn die große Unterführung zwischen Strümper und Meerbuscher Straße kommt, sind nach Angaben der Stadt deshalb keine größeren Investitionen mehr vorgesehen. Aber: An der Strümper Straße wird die vorhandene Unterführung auf eine Länge von 13 Metern reduziert und beidseitig mit behindertengerecht ausgebildeten Rampen an die Strümper Straße bzw. die Krefelder Straße angeschlossen. Dort bleibt die Unterführung also. Ein Grund mehr für H.-Robert Schramm, eine nachhaltige und regelmäßige Säuberung zu fordern.