Fachkräfteberater bieten Meerbuscher Unternehmen eine Perspektive

IHK und Agentur für Arbeit vermitteln Firmen Experten, die Lücken beim Personal schließen.

Meerbusch. Der demografische Wandel führt in der Wirtschaft zwangläufig zu einem Fachkräftemangel. Vor diesem Hintergrund haben IHK und Agentur für Arbeit im vergangenen Jahr die kostenlose Fachkräfteberatung ins Leben gerufen — und damit bundesweit Neuland betreten.

„Vier Beraterinnen haben in diesem Jahr 430 Unternehmen unterstützt und Empfehlungen ausgesprochen, wie dem Mangel mit bisweilen einfachen Mitteln begegnet werden kann“, erklärt Frank Lorenz, Geschäftsführer Aus- und Weiterbildung bei der IHK. „Wir können zwar keine Wunder bewirken, aber es ist an der Zeit, dass zum Beispiel Frauen, die oft nur in Teilzeit arbeiten, durch intelligente Arbeitszeitmodelle Familie und Beruf besser vereinbaren können“, ergänzt Karin Schliffke, Sprecherin der Agentur für Arbeit in Mönchengladbach.

Christoph Broich hat ein anderes Problem. „Wir haben im zweiten Jahr in Folge unsere Ausbildungsstellen nicht besetzen können“, sagt das Mitglied der Geschäftsführung beim Caterer in Büderich. Gerade Köche würden dringend gesucht. „Doch wer sich etwa durch Kochsendungen im Fernsehen inspiriert fühlt, will in ein Sternerestaurant oder in eine Kantine — wegen der geregelten Arbeitszeiten.“

Broich hat viel versucht, doch erst die Zusammenarbeit mit Fachkräfteberaterin Rahel Franzen habe ihm die Augen geöffnet. „Karriere-Portal, Schul-Kontaktmanagement, überhaupt das Herausstellen eigener Vorteile — vielem habe ich nicht genügend Beachtung geschenkt oder es als selbstverständlich angesehen“, sagt Broich.

Ist-Analyse, Handlungsempfehlung und Perspektivplanung, Rekrutierung und Bindung von Personal — so beschreibt Rahel Franzen ihre Vorgehensweise. „Es sind oft die einfachen Dinge, die vergessen werden: Die gute Verkehrsanbindung, die Aufstiegschancen und häufig die wenig gepflegte Homepage, obwohl Jugendliche gerade dort zuerst nachschauen und es doch eigentlich die Visitenkarte eines Unternehmens ist“, erzählt Franzen, die neben der Gastronomie auch Pflege und Logistik als Problembereiche nennt. Für Christoph Broich hat sich die Kooperation mit der Fachkräfteberaterin schon ausgezahlt. Er begrüßt am Montag vier neue Praktikanten.