13 Kriterien zur Wahl des Konverterstandorts
Amprion legt Liste vor. Entscheidung soll im II. Quartal 2014 fallen.
Meerbusch. Im Rahmen des Ausbaus des Stromnetzes zum Transport der Energie über Ländergrenzen hinweg ist eine Hochspannungs-Gleichstromleitung von Norddeutschland bis Baden-Württemberg geplant. Osterath ist ein neuralgischer Punkt auf der Karte des Netzbetreibers Amprion: Hier liegt das Umspannwerk, hier ist auch ein Konverter geplant — nicht punktgenau am Ort, aber in der Region.
Gegen einen Konverterstandort Osterath haben die Meerbuscher und vor allem die Initiative gegen den Doppelkonverter lautstark und mit Erfolg protestiert. In der Ratssitzung vor einem Jahr, so erinnert sich Initiativen-Sprecherin Norma Köser-Voitz, habe Amprion erstmals gesagt, dass der Standort Osterath nicht alternativlos sei. Ein Erfolg von Initiative, Politik und Verwaltung.
Die Suche nach einem Standort soll jetzt transparent gestaltet werden. Amprion hat einen Kriterienkatalog vorgelegt, den Unternehmensvertreter mit den Vertretern der betroffenen Städten der Region und Umweltverbänden „diskutieren“ wollen. Im Anschluss werden mögliche Standorte bewertet, im zweiten Quartal 2014 wird das Ergebnis vorgestellt. Das ist der Zeitplan des Netzbetreibers zurzeit. Auf dem Weg zum Ziel gibt es Ausschluss-, also K.O.-Kriterien und Abwägungskriterien. Wirtschaftlichkeit, Versorgungssicherheit und der Zeitplan spielten eine Rolle bei der Entscheidung, sagt Amprion. Und: „Die Gewichtung der Kriterien ist zentral für die Standortwahl.“
Das sieht auch die Inititative gegen den Doppelkonverter. „Es fehlt die Bewertungsgewichtung“, sagt Norma Köser-Voitz. „Das ist uns zu mau.“ Positiv ist ihr und ihren Mitstreitern aufgefallen, dass nach dem Kriterienkatalog „sieben bis zehn Standorte in der Region infrage kommen.“ Erstmals sei auch die Platzierung auf einer Industriefläche ausdrücklich erwähnt. „Für uns ist alles gut, wenn ein Gebiet dabei herauskommt, das nicht so nah an reiner Wohnbebauung liegt, weder in Osterath noch sonstwo. Und wir glauben, dass es das gibt.“