Feuerwehr übt den atomaren Ernstfall
Mehrere Löschzüge probten in Lank einen Einsatz mit radioaktiven Stoffen.
Der Löschzug Lank hat jetzt für einen atomaren Ernstfall geübt. Bei einer Strahlenschutzübung wurden die Abläufe auf dem Parkplatz der Theodor-Mostertz-Sportanlage in Lank-Latum geprobt. Die Sorge vor einem atomaren Ernstfall wächst auch in Meerbusch aufgrund der Zwischenfälle im belgischen Atomkraftwerk Tihange. Der Meerbuscher Rat hatte im April entschieden, sich an einer Sammelklage gegen den Betrieb des umstrittenen belgischen Kraftwerkes zu beteiligen.
Frank Mohr, Feuerwehrsprecher
In Lank-Latum verlief der Testeinsatz aus Sicht der Meerbuscher Feuerwehr zufriedenstellend. Wie die Feuerwehr im Anschluss berichtete, wurden gegen 19 Uhr die ersten Kräfte telefonisch über einen Verkehrsunfall mit auslaufenden Betriebsstoffen auf dem dortigen Parkplatz informiert. Kurze Zeit später traf das erste Fahrzeug an der Einsatzstelle ein, und der Gruppenführer erkundete die Einsatzstelle. Daraufhin musste der Gruppenführer feststellen, dass es sich nicht nur um auslaufende Betriebsstoffe handelte, sondern auch um zwei Pakete mit einem Radioaktivitätszeichen beklebt war. Schnell wurde ihm klar, dass die eigenen Mittel nicht ausreichen würden, und er forderte fachkundiges Personal und Material nach. Umgehend wurde der Messwagen der Feuerwehr Kaarst und der Dekontaminationswagen des Löschzugs Strümp nachalarmiert.
In der Zwischenzeit hatte der Löschzug Lank gemäß der Regeln für Gefahrguteinsätze die Einsatzstelle soweit möglich abgearbeitet und weiträumig abgesperrt. Als die Kameraden der Feuerwehr Kaarst eintrafen, wurde die Übung kurz unterbrochen und der weitere Übungsverlauf besprochen. Der Angriffs- und der Wassertrupp wurden mit Kontaminationsschutzanzügen und Atemschutz ausgerüstet. Zudem erhielten die Trupps noch Messgeräte, mit denen sie den Gefahrenbereich markierten und nochmals absperrten.
Der Angriffstrupp ging mit dem Teletektor zum verunfallten Päckchen vor, stellte aber keinen Austritt von Radioaktivität fest. Nach Sicherstellen des Päckchens in einem Behälter konnte der Angriffstrupp den Gefahrenbereich über den Dekontaminationsplatz verlassen. Dieser Platz war durch Feuerwehrleute des Löschzugs Strümp aufgebaut und betrieben worden. Dieser Dekontaminationsplatz hat einen roten Bereich, in dem alle eventuell kontaminierte Gerätschaften abgelegt werden, dann einen gelben Bereich, in dem ein weiterer Trupp mit einem Kontaminationsnachweisgerät die Kontaminationsfreiheit feststellt und einen grünen Bereich, in dem der Trupp frische Kleidung erhält.
Nachdem der Angriffstrupp freigemessen wurde, endete die Übung. Eine Erkenntnis formuliert Feuerwehrsprecher Frank Mohr: „Die Zusammenarbeit klappt auch über Stadtgrenzen hinaus gut.“ Red