Feuerwehr übt die Rettung von Tieren
In Meerbusch gibt es viele Höfe mit Tieren. Die Feuerwehrleute vom Löschzug Strümp haben jetzt geprobt, was im Brandfall beispielsweise beim Umgang mit Pferden zu beachten ist.
20 Helfer vom Löschzug Strümp haben bei der Übung mitgemacht. Bei dem Probe-Einsatz auf dem Schultenhof trainierten sie unter anderem, Pferde nur mit einem Strick aus dem Stall zu führen. Auch auf andere Tiere wurde eingegangen.
Im Meerbuscher Gebiet gibt es viel Höfe mit Tieren. „Besonders Nierst ist ein Eldorado für Reiter“, sagt Frank Mohr von der Freiwilligen Feuerwehr Meerbusch. Wenn in den Stallungen Stroh oder trockenes Heu einen Funken fängt, bricht schnell ein Brand aus. Begünstigt würde dies häufig durch die alte Bauweise der Höfe, bei der viel Holz eingesetzt wurde. Alle zwei bis drei Jahre rücke die Feuerwehr zu einem Einsatz auf einen Bauernhof aus, erklärt Mohr. Glücklicherweise sei der Fall, dass Tiere wegen eines Brandes gerettet werden mussten, noch nicht in Meerbusch eingetreten, so Mohr. „Und er trifft hoffentlich nie ein.“ Dafür gut vorbereitet sein muss die Wehr dennoch.
„Jedes Pferd ist unterschiedlich“, sagt Mohr. Manche seien den Kontakt mit Menschen gewöhnt. Jüngere, die noch nicht so vertraut mit Menschen seien, versuchten allerdings bei der Annäherung von Fremden auszureißen. Wichtig sei für die Feuerwehr dabei auch der Eigenschutz. Wer hinter dem Pferd stehe, riskiere, von ihm getroffen zu werden, wenn es austritt. Die Mitarbeiter müssten sich also von vorne oder der Seite nähern.
Da die freiwilligen Helfer aus allen möglichen Berufen kommen — vom Lehrer über Polizisten bis zu Ärzten — haben sie selten Kenntnisse und Erfahrung, was im Umgang mit Tieren zu beachten ist. Deshalb ging es bei der anderthalbstündigen Übung auch darum, ein Gespür für Pferde zu bekommen. „Pferde sind Fluchttiere. Ich darf sie nicht in eine Enge bringen, dann geraten sie zusätzlich in Gefahr“, sagt Mohr.
Darüber hinaus ging es darum, ein Pferd mit Hilfe eines Stricks aus dem Stall zu führen. „Wir sind davon ausgegangen, dass in der Situation kein Zaumzeug zur Hand ist und man sich mit einem Provisorium behelfen muss“, berichtet Mohr. Wenn im Stall kein Strick greifbar ist, hat die Feuerwehr immer welche bei sich.
Die Feuerwehr ließ sich über das Verhalten der Tiere theoretisch unterrichten, die ganz anders als Pferde auf gefährliche Situationen reagieren. „Während Pferde alleine flüchten, rotten sich Kühe erst zu einer Herde zusammen, dann rennen sie los“, sagt Mohr.
Mit Katzen. Sie müssen beispielsweise häufiger von hohen Bäumen gerettet werden. Bei einem Einsatz vor einigen Jahren befreite die Wehr eine Katze aus einem Schacht. Der Mitarbeiter wurde durch den Schutzhandschuh gebissen und von den Krallen verletzt. Ein beherzter Griff in den Nacken der Katze schützt vor Verletzungen und macht sie kampfunfähig.