Meerbusch Fluglärmgegner schreiben NRW-Verkehrsminister
Meerbusch · . Die Bürger gegen Fluglärm (BgF) genießen derzeit die Stille über der Stadt, weil kaum Flugzeuge am Himmel sind. „Teilweise kann man in Büderich sogar das Gezwitscher der Vögel hören“, sagt einer.
Allerdings muss wegen Corona auch die Jahreshauptversammlung im Mai abgesagt und in den Herbst verschoben werden.
Nicht verschoben wird bislang ein anderer Termin, ebenfalls im Mai: Das Verkehrsministerium NRW plant ab 4. Mai die öffentliche Auslegung neuer Gutachten zum Planfeststellungsverfahrens für die Erweiterung des Flughafens Düsseldorf. Die Zahl der Flugbewegungen soll demnach um rund 25 Prozent erhöht werden. Aus Sicht der Fluglärmgegner muss der Antrag vollständig abgelehnt werden.
Die Bürger gegen Fluglärm sowie sieben weitere Initiativen rund um den Flughafen Düsseldorf haben nun Verkehrsminister Hendrik Wüst in einem Brief aufgefordert, die öffentliche Auslegung der neuen Gutachten und die Bürgerbeteiligung nicht durchzuführen. „Angesichts der wohl auch im Mai noch andauernden massiven Beschränkungen des öffentlichen Lebens aufgrund der behördlichen Verfügungen im Rahmen der Corona-Pandemie kann zum jetzigen Zeitpunkt der Zweck einer öffentlichen Auslegung, nämlich die uneingeschränkte Beteiligung der Bürger und die Erörterung der Unterlagen in Veranstaltungen oder bei Infoständen, nicht erreicht werden“, heißt es in dem Schreiben.
„Die Gutachten des Flughafens sind durch die Ereignisse der vergangenen Wochen ohnehin Makulatur, weil durch die Pandemie alle bisherigen Annahmen für eine Bedarfsermittlung hinfällig sind.“
Die Initiativen fordern den Minister auf, den Antrag des Flughafens vollständig abzulehnen. Die quantitativen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Bedarf an künftigen Slots ließen sich zum jetzigen Zeitpunkt zwar noch nicht prognostizieren, heißt es in dem Schreiben an den Minister. Allerdings seien die Einbrüche so gravierend, „dass der Nachweis eines um 25 Prozent höheren Bedarfs an Start- und Landerechten, wie vom Flughafen Düsseldorf 2015 beantragt, in den nächsten Jahren nicht geführt werden kann“. Red