Gastronomie in Meerbusch Schlussstrich und Neuanfang für den Betreiber von Haus Bovert

Meerbusch · Ende März hatte die Gaststätte Haus Bovert überraschend für immer geschlossen. Dimitrios Delidimitris, der das griechische Restaurant acht Jahre geführt hatte, möchte an anderer Stelle neu eröffnen.

Dimitrios Delidimitris ist nach der Schließung von Haus Bovert bei Caroline Worgull eingestiegen.

Foto: RP/Christoph Baumeister

Einige Gäste, die in den vergangenen Wochen im Haus Bovert essen gehen wollten, standen vor verschlossenen Türen. „Liebe Gäste, liebe Freunde, leider öffnen wir am Sonntag, 24. März, unsere Pforten zum letzten Mal. Das stimmt uns sehr traurig, doch wir sind guter Dinge, Euch ganz bald, an anderer Stelle wieder begrüßen zu dürfen. Herzlichst, Euer Haus Bovert Team“ wies ein Zettel im Eingangsbereich auf die kurzfristige Schließung hin.

„Es ging einfach nicht mehr“, berichtet Dimitrios Delidimitris, der das Restaurant 2016 übernommen und seitdem erfolgreich geführt hatte. Jedoch war das 1906 erbaute Gebäude mehr als in die Jahre gekommen. Die sanitären Anlagen und die Inneneinrichtung waren nicht mehr zeitgemäß, Heizung, Fenster und Dach teils marode. Delidimitris hatte seinen Verpächter seit geraumer Zeit darauf hingewiesen, dass bestimmte Dinge zu sanieren seien. „Die Verhandlungen liefen im Hintergrund schon länger, aber wir konnten uns nicht einigen“, sagt Delidimitris. Aus diesem Grund habe er sich dazu entschieden, die Reißleine zu ziehen. Die beiden Parteien einigten sich letztlich auf einen Vergleich, so dass das Haus Bovert an der Meerbuscher Straße 249 in Osterath nun Geschichte ist.

„Den Laden für immer zu schließen, ist mir sehr schwergefallen. Trotz aller Probleme habe ich mich dort immer sehr wohlgefühlt“, berichtet Delidimitris. Zu vielen seiner Gäste habe er in den vergangenen acht Jahren ein freundschaftliches Verhältnis aufgebaut. „Für mein Stammpublikum tut es mir extrem leid. Aber natürlich auch für meine Angestellten, die plötzlich ohne Job dastanden. Unter den gegebenen Umständen gab es aber keinen anderen Ausweg“, sagt Delidimitris, der aus einer echten Gastronomiefamilie kommt.

Sein Vater, der in den 1970er-Jahren als Gastarbeiter aus Griechenland nach Deutschland kam, betrieb in Krefeld fast 25 Jahre lang die Taverna Z bzw. das Café Nion Lesbos. Sein Filius arbeitete nach einem Studium zunächst als Angestellter in verschiedenen Restaurants, ehe er 2016 das Haus Bovert übernahm und dort griechische Spezialitäten und traditionelle deutsche Küche servierte. Während der Corona-Pandemie war Delidimitris mit besonderen Aktionen aufgefallen. In Krefeld stellte er beispielsweise eine Impfaktion für Obdachlose auf die Beine. Im Haus Bovert bot er ein Wohnmobil-Dinner an. Seine Gäste konnte seinerzeit corona-konform in dem rollenden Urlaubsheim essen gehen.

Pandemie machte Gastronomen bis zuletzt zu schaffen

Auch wenn die Pandemie inzwischen gut zwei Jahre zurückliegt, hatte sie dem Gastronomen bis zuletzt zu schaffen gemacht. Finanziell konnte er die schwere Zeit mit Abholservices und Staatshilfen halbwegs gut abfedern. „Viele Menschen haben jedoch damals dem Gaststättengewerbe den Rücken gekehrt und sind nie wieder zurückgekommen. Vor allem gute Kellner sind inzwischen enorm schwierig zu finden“, sagt der 50-Jährige. Trotz aller Schwierigkeiten bleibt er der Gastronomie dennoch treu. Im Oktober des vergangenen Jahres war er bei seiner Geschäftspartnerin Caroline Worgull eingestiegen. Beide betreiben seitdem gemeinsam das Bistro und Café „Sweet Caroline“ in Osterath.

Mittelfristig möchte der Strümper aber wieder ein eigenes Restaurant aufmachen – und das in Meerbusch. Zwei Objekte seien aktuell in der engeren Auswahl.