Gesundheit in Meerbusch Gesundheitsmanager für fitte Mitarbeiter im Johanniter-Stift
Meerbusch · Ulrich Villbrandt ist im Büdericher Johanniter Stift für die körperliche Gesundheit der Teams zuständig. Damit versucht er, Krankheitsausfällen vorzubeugen. Eine Mehrbelastung für die gesunden Kollegen wird so vermieden.
Ulrich Villbrandt ist seit 1998 im Johanniter Stift an er Schakumer Straße in Büderich angestellt. Er ist gelernter Altenpfleger und Rettungssanitäter, doch mit den Jahren hat er sein Arbeitsspektrum erweitert – Villbrandt ist auch im Qualitätsmanagement tätig – und unterstützt die Einrichtungsleitung nicht nur auf der Bewohner- sondern auch auf der Mitarbeiterseite.
Seit 1. Mai dieses Jahres ist er als ausgebildeter Gesundheitsmanager für das körperliche Wohlbefinden der 102 Mitarbeiter zuständig. „Ich sitze an einer Schnittstelle zwischen Einrichtungsleitung und Mitarbeitern“, definiert Villbrandt seinen Job. Dabei ist die Gesundheitsfürsorge im Johanniter Stift schon lange ein Thema. „Bereits 2018 haben wir eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die die sich um Gesundheitsfragen der Mitarbeiter kümmert“, sagt Einrichtungsleiter Detlef Wacker. Gesundheits- und Smoothietage wurden organisiert, Ernährungsberatung, Rückenfit-Kurse und Massagen werden regelmäßig angeboten und ein Massagesessel für die Entspannung zwischendurch angeschafft.
Mit der offiziellen Ernennung zum Gesundheitsmanager von der Geschäftsführung der Johanniter-Häuser in Berlin aus, habe sich nur offiziell etwas geändert. „Unser Engagement der Fitness den Mitarbeitern gegenüber bleibt bestehen“, sagt Villbrandt. Mit der Ernennung von oberster Stelle ist auch verbunden, dass Villbrandt für diese Tätigkeit zwei Stunden pro Woche (fünf Prozent einer Vollzeitstelle) dafür freigestellt ist. Da sich Villbarandt auch im Erkelenzer Haus um die Gesundheitsfragen kümmert, gilt für dort die Freistellung ebenso. Die ganze Gesundheitsfürsorge ist auch Teil einer Zertifizierung, der sich das Haus unterzogen hat auf dem Gebiet des Arbeitsschutzmanagementsystems im Bereich der stationären Pflege. „Die Voraussetzungen dort sind ganz andere. Da fangen wir bei null an, aber hier, in Meerbusch sind wir viel weiter.“
Zu den Gesundheitsangeboten zählen Wacker und Villbrandt auch die Anschaffung großer Hilfsmittel in der täglichen Pflegearbeit „Wir haben auf jeder Etage Lifter und Aufstehhilfen für die Bewohner“, sagt Wacker. Kein Mitarbeiter muss im Haus suchen, um ein Hilfsmittel zu organisieren. Messbar seien hier die Krankmeldungen im Bereich Rücken und Muskulatur stark gesunken.
Es fehlen junge, examinierte Kräfte im Pflegebereich
„Der psychische Stress, die Arbeitsbelastung und der Schichtdienst sind das, was die Mitarbeiter heute krank macht“, sagt Wacker. Mit den Gesundheitstagen und Rückenschulen könnten sie nur Angebote in Zusammenarbeit mit dem Kooperationspartner AOK machen. Auch die Teilnahme an Fitnesskursen und Gesundheitstagen sei freiwillig.
„Ich zähle auch ein gelungenes Grillfest mit Mitarbeitern und deren Familien zur Vorsorge“, sagt Wacker. Denn könne man sich auch in der Freizeit mit dem Haus und den Kollegen identifizieren, fühle sich jeder bei der alltäglichen, verantwortungsvollen Arbeit wohl. Sollte es doch einmal zu einer längeren Erkrankung kommen, begleitet Villbrandt die Wieder-Eingliederungsmaßnahmen. Die Überalterung in der Pflege trage dazu bei, dass die Mitarbeiter im fortgeschrittenen Alter auch krankheitsanfälliger werden. Und hiermit verbunden tut sich ein weiteres großes Problem in der Pflege auf: Es fehlen junge, examinierte Kräfte.
„Erst wenn wir wieder genug junge, gut ausgebildete Altenpfleger haben, sinkt die Belastung auf den Stationen“, sagt Wacker. Momentan sei es jedoch so, dass ihm zehn Fachkräfte fehlten und die Kollegen unter dieser Last leiden.
Mit Prävention auch beim Herunterfahren des Stresslevels könne an der oberen Spitze des riesigen Eisberges gekratzt werden. Doch das Hauptproblem, der Personalmangel, werde nicht behoben. Hier hoffen Wacker und Villbrandt auf die Politik der Zukunft.
Denn schnelle Hilfe sei nicht greifbar und in Sicht. die Zeichen der Zeit seien viel zu spät gesehen worden und das gehe zu Lastend er Senioren und der Pflegekräfte.