Grüne Welle: Eine Lösung ist nicht in Sicht

Laut CDU sind die Kosten für die Ampelumstellung in Büderich kein Problem, allerdings hapere es am Landesbetrieb Straßen NRW.

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Man fährt bei Grün los und sieht, wie die nächste Ampel schon wieder rot wird — Autofahrer im Büdericher Berufsverkehr kennen die Problematik. Von der Ampel in Höhe Haus Meer im Norden Büderichs bis zur Kreuzung Neusser Straße/Am Junkersstrauch im Süden dauert es bei starker Stauung nicht selten 15 Autofahrminuten.

Andreas Galonska hat von seinem Maklerbüro aus direkten Blick auf die Moerser Straße und kann beobachten, wie sich jeden Morgen dort die Autos aneinanderreihen. „Der Stau geht mittlerweile von Haus Meer bis zur Shell-Tankstelle am Deutschen Eck“, sagt der Immobilienmakler. Auch bei Facebook habe er mit einem Post eine Diskussion über die Strecke von Büderich nach Heerdt losgetreten. Schließlich sei durch die sich stauenden Autos auch die Lärm- und Gesundheitsbelastung hoch.

Jürgen Peters, Fraktionsvorsitzender der Grünen

Das Problem ist nicht neu: Mehrfach schon war die grüne Welle in Meerbusch Thema, immer wieder hat der Bauausschuss einen besseren Verkehrsfluss gefordert. Im April vergangenen Jahres wurde darum die Ampelanlage Düsseldorfer Straße/Anton-Holtz-Straße temporär abgeschaltet — das ist eine jener Ampeln, an denen Autofahrer häufig halten müssen. Die Testphase dauerte zwei Monate und habe den Berufsverkehr entlastet, sagt Galonska. Eine Dauerlösung schien es aber nicht zu sein: Nach den zwei Monaten wurde die Ampel im Juli wieder eingeschaltet. „Fußgänger und Fahrradfahrer konnten die Straße kaum noch überqueren“, erklärt Jürgen Peters, Fraktionsvorsitzender der Grünen. „Wir können kein Befürworter von Lösungen sein, die zu Lasten der Fußgänger gehen.“

Stattdessen müsse die Ampelschaltung an der Landesstraße angepasst werden. „Das ist deutlich komplizierter, als man es sich vorstellt“, meint Peters. Laut Stadtverwaltung würde das 100 000 Euro kosten. Diesen Betrag hält Werner Damblon zwar für übertrieben, an den Kosten solle es aber trotzdem nicht scheitern, meint der Parteivorsitzende der CDU. „Wir müssen den Typ Ampel am Vitalzentrum ändern und diese Anlage in die grüne Welle einklinken. Dafür steht auch genügend Geld zur Verfügung.“

Stattdessen hapere es an der Umsetzung vonseiten des Straßenbetreibers Straßen NRW. „Der Landesbetrieb kümmert sich momentan nur um dringende Projekte wie Brückenbau, auf eine Antwort bezüglich der Ampelumstellung muss man monatelang warten“, meint Damblon. Straßen NRW hat im Laufe des Tages keine Rückmeldung zur Thematik gegeben.

Werner Damblon weiß, dass eine andere Ampelschaltung das Problem nicht vollständig lösen kann. „Durch Meerbusch fahren täglich 18 000 bis 25 000 Autos — das sind mehr als auf einigen Autobahnen. Wenn wir die Ampelschaltung anpassen, wird es zwar nicht gut, aber immerhin ein wenig besser.“