Gruppe kämpft gegen Atomkraft
Meerbuscher Bürger engagieren sich gegen Zerstörung Japans.
Ein Jahr nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima im März 2011 beschlossen Onuki Midori, Toyo Washio sowie Hiroko und Hayaro Fujii: „Wir müssen etwas gegen den Wiederaufbau des Atomkraftwerks (AKW) tun.“ Die in Osterath und Lank-Latum lebenden japanischen Mitbürger sind teils schon in den 1970er Jahren nach Deutschland gekommen, pflegen den Kontakt nach Japan und kämpfen gegen „die weitere Zerstörung unserer Heimat und die Wiederinbetriebnahme der AKWs“. Um diesen Kampf geschlossen angehen zu können, gründeten sie 2012 den Verein „Atomkraftfreie Welt — Sayonara Genpatsu“, was frei übersetzt „Auf Wiedersehen Atomkraftwerk“ heißt.
„Wir sind 30 Personen und treffen uns regelmäßig“, sagt Hayaro Fujii. Ehefrau Hiroko fügt hinzu: „Seit der Katastrophe bin ich ein politischer Mensch.“ Mit anderen Vereinsmitgliedern bringen sie durch Demonstrationen, Ausstellungen, Vorträge oder Info-Aktionen die Nuklearkatastrophe immer wieder in Erinnerung: „Die japanische Regierung verhält sich nicht korrekt. Die Behauptung, alles sei unter Kontrolle, ist eine Lüge. Vieles wird in Japan verschwiegen, auch, weil die Pressefreiheit eingeschränkt ist“.
Einige der vor sechs Jahren evakuierten Einwohner sollen jetzt zurückkehren: „Obwohl die Strahlenbelastung noch immer hoch ist.“ Aber wer nicht in sein ehemaliges Zuhause zurückkommt, verliert die Unterstützung. „Nur ganz Mittellose wagen diesen Schritt“, erzählt Hiroko Fujii. Alle glauben an gefälschte Krankenakten und an unübersehbare Folgen auch für die nachfolgende Generation. „Aber Kritik mag die japanische Regierung nicht“, betonen die Vereinsmitglieder.
Sie gehen dafür auf die Straße, der Kernenergie ein Ende zu setzen: „Wir führen einen Krieg ohne Waffen“, sagen die Vereinsmitglieder. Sie unterstützen Neu-Erscheinungen wie das Buch „Die Schattenseiten des Gesundheitsmanagements in Fukushima“ oder versehen in Japan gedrehte DVD-Filme mit deutschen Untertiteln. So erzählt „Kanon der kleinen Stimmen“ von Familien und ihren Kindern, die aus dem AKW-Umfeld geflüchtet sind. Onuki Midori, Toyo Washio und das Ehepaar Fujii bedauern, dass die Folgen der Reaktorkatastrophe häufig kleingeredet werden: „Wir wissen mehr, aber in der Heimat glaubt man uns nicht.“
Wer sich über die Anti-Atomgruppe Sayonara Genpastu Düsseldorf informieren möchte, kann das per E-Mail an sayonaragenpatsu@hotmail. com oder unter 02150/911650 tun.