Gymnasium ist der Renner

Anmeldung belegt keinen Bedarf an zweiter Gesamt- oder einer Sekundarschule.

Meerbusch. 508 Viertklässler werden Mitte Juli die zehn Grundschulen verlassen. Ihre Lehrer geben ihnen eine Empfehlung mit auf den Weg: Für fünf Prozent zielt diese auf die Hauptschule, für 28 Prozent auf die Realschule und 67 Prozent scheinen für das Gymnasium geeignet zu sein. „Eine gigantische Zahl“, sagt Schuldezernentin Angelika Mielke-Westerlage. Aus ihrem Haus kommen die Informationen, welche weiterführende Schule die Kinder gewählt haben, denn ausschlaggebend ist der Elternwille.

Die Auswahl ist im Stadtgebiet überschaubar. Die Hauptschule in Osterath läuft aus. Zur Wahl standen demnach die Realschule in Osterath (57 Kinder aus Meerbusch, 13 Auswärtige), die Maria-Montessori-Gesamtschule (MMGS) in Büderich (101/14), das Mataré in Büderich (101/18) und das Meerbusch-Gymnasium in Strümp (142/8).

98 Grundschüler, davon 78 Meerbuscher Kinder, werden auf Schulen in einer Nachbarstadt wechseln. Beliebt ist Krefeld: 61 Kinder zieht es Richtung Norden, 54 werden ein Krefelder Gymnasium besuchen. 53 Fünftklässler wählen im August den entgegengesetzten Weg: Sie wohnen außerhalb und besuchen eine weiterführende Schule in Meerbusch. Diese Bewegung hat an der Gesamtschule in Büderich bisher eine besondere Ausprägung gehabt: In Klassenstärke kamen Schüler aus Kaarst. Das ändert sich jetzt, weil Kaarst eine eigene Gesamtschule hat. Nur fünf Kaarster wechseln im Sommer auf die MMGS. 61 Kinder mussten an der Gesamtschule abgewiesen werden, davon 46 aus Meerbusch.

Was die Zahlen belegen: „Es gibt keinen Bedarf für eine zweite Gesamtschule oder eine Sekundarschule in Meerbusch“, stellt Angelika Mielke-Westerlage fest. „Jetzt gilt es, die bestehende Schullandschaft zu stabilisieren.“ Das ist dem Meerbusch-Gymnasium augenscheinlich gelungen, nachdem es vor wenigen Jahren um Schüler kämpfen musste. „Die Anmeldezahlen sind hervorragdend“, sagt Mielke-Westerlage. Die intensive Zusammenarbeit von Schulleitung und Eltern habe sich bewährt.

Unklar ist zurzeit, ob es am Mataré erstmals eine integrative Lerngruppe geben wird. Zuletzt hatten sich vier Kinder angemeldet, sechs wollen an die Gesamtschule.

Klarer ist mittlerweile auch die Situation an den Grundschulen. Von den 17 Kindern, die an der Mauritius-Grundschule in Büderich, der einzigen Katholischen Grundschule in Meerbusch, abgelehnt wurden, werden 15 an der Brüder-Grimm-Schule nebenan eingeschult. In Osterath, wo die Barbara-Gerretz-Grundschule erstmals keine Eingangsklasse bildet, werden 48 Kinder die Erwin-Heerich-Schule besuchen, 57 die Eichendorffschule. 18 Kinder wurden an der Schule im Dorf abgewiesen. 14 von ihnen wechselten ins Bovert, fünf legten Widerspruch ein. Eine Entscheidung steht aus.