Halle belegt: Sportvereine haben Notfallplan erstellt

Weil in der Mataré-Turnhalle derzeit Flüchtlinge untergebracht sind, müssen die Clubs improvisieren.

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Marcus Hesse, Abteilungsleiter der Hockeymannschaft von GWR Büderich, sagt ganz klar: „Es gibt Wichtigeres als Sport.“ Damit meint er die Flüchtlinge, ihre persönlich stressige Situation nach langer Flucht, ihren temporären Aufenthalt in der Mataré-Turnhalle. Aber genau diese Turnhalle ist es eigentlich, in der die Hockeyspieler von GWR — und viele andere Sportvereine — normalerweise regelmäßig trainieren.

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Weil das gerade nicht funktioniert, haben die Vereine im Stadtsportverband (SSV) in den vergangenen Tagen einen Notfallplan aufgestellt. „Das ging ganz unkompliziert und schnell. Viele Vereine haben sich solidarisch erklärt und bieten unseren Sportlern ihre Trainingszeiten in anderen Hallen an“, sagt Markus Knychas, Hallenkoordinator des SSV für Büderich.

Das Ergebnis dieses Notfallplans: Die vier Handball-Jugendmannschaften von TuRa Büderich, die sonst dienstags und freitags ab 16 Uhr trainieren, spielen jetzt in der Halle der Gesamtschule. Tischtennisspieler des eigenen Vereins haben ihnen Zeiten abgetreten. Die Herrenmannschaften des Meerbuscher Handballvereins (MHV), sonst donnerstags im Mataré, haben jetzt eine halbe Halle ebenfalls in der Gesamtschule, die ihnen die Badmintonspieler des BSC abgetreten haben. Die Handballerinnen des MHV trainieren jetzt zeitweise beim Osterather TV. Die Hockeyspieler von GWR brauchen die Halle erst ab Oktober.

Wie lange das Provisorium bleiben muss, ist unklar. Hesse und Knychas hatten erst von drei Wochen gehört, „jetzt kann es sein, dass wir drei Monate warten müssen, bis wir wieder in die Halle können“, sagen beide. Große Diskussionen darüber gebe es aber in keinem Verein. Im Gegenteil: „Alle Vereine haben uns gefragt, was wir für die Flüchtlingskinder tun können, wie wir ihnen ein bisschen Bewegung und Ablenkung durch Sport vermitteln können“, sagt Knychas.

Was aber vor dem aktuellen Hintergrund wieder deutlich werde: „Wir brauchen in Meerbusch dringend größere Hallen für unsere Handball- oder Hockeymannschaften“, sagt der Hallenkoordinator. Es gebe sowieso schon oft Trainingsprobleme. Eine Kooperation mit Neuss, Krefeld oder Düsseldorf sei auch nur schwer möglich. „Die haben nicht unbedingt mehr Platz in den Hallen“, weiß Marcus Hesse.