Hallenbad-Entwürfe sind zu teuer

Die drei Siegerentwürfe des Architektenwettbewerbs überschreiten das Budget um mehr als eine Million Euro.

Dass alle drei favorisierten Entwürfe architektonisch gefallen, steht außer Frage. Vielmehr geht es nun darum, sich mit einem der drei Sieger des Architektenwettbewerbs zu einigen. Vor allem der Preis ist derzeit noch weit vom im Haushalt eingestellten Höchstbetrag entfernt. Während die Politik sechs Millionen Euro als Limit festgelegt hatte, liegen die drei Entwürfe zwischen 7,1 und 7,4 Millionen Euro. Allerdings betont Claus Klein vom städtischen Immobilienservice, dass „wir erst ganz am Anfang stehen. Jetzt müssen wir erst einmal in die Verhandlungen gehen und abwarten, ob wir einen gemeinsamen Level finden“, sagt er. „Sollte das nicht geschehen, sind wir nicht verpflichtet, eins der drei Angebote anzunehmen.“

Doch Klein sieht viel Verhandlungsspielraum: „Im Bereich Baumaterialien, Ausstattung und vor allem Honorare können wir noch einiges verhandeln. Die drei Büros wissen schließlich, dass sie im Wettbewerb zueinander stehen. Alleine die Honorare liegen mit durchschnittlich 22 bis 25 Prozent bei rund einer Million Euro.“ Ziel sei es, möglichst erfolgreich den Preis zu drücken — ohne Qualitätsverluste. Dennoch müsse man selbst womöglich auch etwas mit dem Preis entgegenkommen.

Daraufhin wurde im Ausschuss laut, dass nicht nur die Baukosten, sondern auch die Betriebskosten eine erhebliche Rolle spielen, wie etwa Nicole Niederdellmann-Siemes von der SPD betont. Auch Renate Kox von der CDU stimmt ihr zu: „Gerade die energetischen Folgekosten sollten wir beachten.“ Zudem gehe sie davon aus, dass alle drei Architektenbüros innerhalb ihrer Kostenkalkulation Luft eingebaut haben, um zu verhandeln. Dies sieht Hans-Werner Schönauer (CDU) anders: „Sie werden sicher einen günstigen Preis angesetzt haben, um den Auftrag zu bekommen.“ Klein wiegelt die Diskussion ab: „Das ist Kaffeesatzleserei. Das wissen wir nicht und werden wir jetzt auch nicht herausfinden.“

Klaus Rettich (FDP) hingegen befürchtet, dass die Kosten „wie zuletzt beim Bauhof letztlich weit nach oben abweichen werden“. Thomas Gabernig (FDP) ergänzt: „Nachher müssen wir dann acht bis neun Millionen bezahlen.“ Das will Joachim Quaß (Grüne) verhindern und fordert einen Kostendeckel. „Sonst befürchte ich, dass der Faktor Preis in den Hintergrund gerät.“ Niederdellmann-Siemes stimmt ihm zu: „Was im Haushalt steht, ist eine verbindliche Größe.“ Klein rät davon ab, „da wir uns sonst in den Verhandlungen kaum bewegen können“, sagt er.

Inhalt der anstehenden Gespräche sei jetzt vor allem die Frage, wie das technische Konzept geplant ist und wie es optimiert werden kann. Zudem sollen über die Kosten und die Honorarfrage verhandelt werden. Die Ergebnisse sollen bis Weihnachten vorgestellt werden.