Hallenbad öffnet wohl erst nach den Ferien
Der Eintritt in das dann sanierte Büdericher Bad wird ab dem Spätsommer teurer werden.
Willi Jentges ist seit 15 Jahren Betriebsleiter im Hallenbad. Zurzeit aber ist er ohne seine reguläre Arbeit, wartet innerhalb der Verwaltung darauf, dass er wieder am Beckenrand stehen und die Badegäste beaufsichtigen kann. Er guckt aber regelmäßig auf der Baustelle des Hallenbades vorbei: Denn noch halten sich dort Bauarbeiter und Handwerker statt Badegästen auf. Aber: Irgendwann im Spätsommer soll das Bad wieder öffnen. Vom bislang genannten Eröffnungstermin in den Sommerferien rückt Claus Klein gaz vorsichtig ab. „Ich glaube, den Termin können wir nicht halten“, sagte der Leiter Service Immobilien gestern. Auf Baustellen könne eben sehr viel passieren — und dadurch, dass überall zurzeit so viel gebaut werde, könnten einige Unternehmen nicht fristgerecht liefern.
Gleichwohl ist ein großer Baufortschritt im Hallenbad zu erkennen. Das äußere Gebäude ist auf insgesamt 1600 Quadratmetern rundherum mit einem grauen, schwach rötlich schimmernden Stein verklinkert, der durch seine rauhe Struktur je nach Lichteinfall immer wieder anders aussehen soll.
Kommt man ins Hallenbad, präsentiert sich der Eingangsbereich schon ziemlich fertig: Rechts sind die Räume für den Friseursalon, links die Phsysiotherapie-Praxis. Beide Firmen sind eigenständig und mieten die Räume von der Stadt. Der Kassenautomat soll mittig an einer Glastrennwand aufgestellt werden, dahinter sind die Sockel zu sehen, auf denen die 180 Spinde montiert werden. Von den Spinden Richtung Bad kommt man an den neuen Duschen vorbei, die mit braun-beigefarbenen Fliesen gekachelt sind.
Im Bad selbst steht man erst mal vor dem großen Schwimmbecken. Das hat natürlich noch kein Wasser. Aber: Vor einigen Wochen wurde gemeinsam mit der Feuerwehr testweise einmal das Becken geflutet. „Wir mussten wissen, ob es dicht ist“, sagt Klein. Das Ergebnis: Es war nicht dicht, am Beckenrand musste noch mal nachgearbeitet werden. Unterwasserscheinwerfer und Wassereinlassdüsen sind bereits im Becken montiert, der Platz für den Drei-Meter-Sprungturm steht auch fest.
Die neue Hallenbad-Decke hängt bereits, ist jetzt weiß statt wie früher gelb. Im Lehrschwimmbecken ein paar Meter weiter erkennt man dann die neue Farbgebung: Die Fliesen am Beckenrand sind türkisfarben. In dieser Ecke des Bades offenbart sich auch eine der größten Veränderungen: der Blick nach draußen. Die Wände wurden aufgestemmt, große Panoramafenster sollen Licht hereinlassen und den Blick in den Hallenbadpark schweifen lassen.
Auch im Keller ist alles neu, dort wurde die komplette Energieversorgung ausgetauscht. Statt drei Heizkesseln gibt es jetzt nur noch einen, ein unscheinbares Blockheizkraftwerk erzeugt Wärme und produziert Strom. Ein Schwallwasserbehälter ist neu, einer konnte bleiben. Alle Rohre wurden ausgetauscht — auch mit dem Ergebnis, dass Friseur- und Physio-Räume eigene Energieversorgung sowie individuelle Strom- und Wasserzähler haben.
Auch wenn der Eröffnungstermin vermutlich nicht zu halten ist: Die Baukosten in Höhe von sieben Millionen Euro bleiben nach momentanen Schätzungen stabil.
Mit der Eröffnung soll sich das Hallenbad auch mit einem neuen Konzept präsentieren. So plant es zumindest die Politik, die in der Sitzung des Schul- und Sportausschusses am Mittwoch, 28. Juni (17 Uhr, Bürgerhaus Lank) darüber reden will. CDU und Grüne beantragen zum Beispiel familienfreundliche Öffnungszeiten. Außerdem soll der Schwerpunkt im Badebetrieb mehr auf Schwimmsport gelegt werden.
Reguläre Öffnungszeiten sollen sein: montags von 12 bis 19.30 Uhr, dienstags von 6.30 bis 19.30 Uhr, mittwochs bis 20.30 Uhr, donnerstags bis 18 Uhr, freitags bis 20.30 Uhr, samstags und sonntags von 8 bis 18 Uhr. An den Feiertagen soll es von 10 bis 18 Uhr geöffnet sein. Mit diesen Öffnungszeiten kommt die Verwaltung auch einem Wunsch von CDU und Grünen entgegen, die das in ihrem Antrag für den Sportausschuss formuliert haben. Durch längere Öffnungszeiten kämen ja auch mehr Besucher, sagen Werner Damblon (CDU) und Jürgen Peters (Grüne). Um die zusätzlichen Öffnungszeiten personell abdecken zu können, sollen nach Angaben der Stadtverwaltung zwei Teilzeitkräfte neu eingestellt werden.
Mit der Eröffnung steigen auch die Eintrittspreise. „Das aber moderat,“ so CDU-Fraktionschef Werner Damblon. So erhöht sich die Tageskarte für Erwachsene von 3,45 Euro auf 4,30 Euro. Kinder haben bislang 1,70 Euro bezahlt, nach Eröffnung dann 2,30 Euro. Es gibt Rabatte durch Geldwertmarken sowie Sondertarife für Vereine.
Worauf sich „Hausherr“ Willi Jentges am meisten freut? „Auf die Herausforderung“, sagt er. Wenn dann alle Badegäste, Vereinsmitglieder und Schulklassen kommen, man alles organisieren kann, wenn alle Kollegen wie Techniker, die beiden anderen Schwimmmeister und die vier Badewärtinnen wieder an Bord sind und der Betrieb von morgens 6.30 bis abends 22 Uhr läuft.