Kunst, Kultur und Sport Kinder werden kreativ beim „Acrylic pouring“ und toben sich richtig aus

Meerbusch · Der Abenteuerspielplatz hat in den Herbstferien neben Kunst vor allem ein sportliches Programm organisiert, um nach der Corona-Pause wieder für Bewegung zu sorgen. Die Pandemie erschwert die Organisation aber nach wie vor.

Marla (8) staunt mit Beate Enzel über ihr Acryl-Bild, das mit verschiedenen Techniken entstanden ist.

Foto: Ja/Anne Orthen (ort)

Der große Tisch auf der Terrasse des Abenteuerspielplatzes Meerbusch in Büderich ist komplett mit Abdeckvlies bedeckt, denn gleich wird es richtig dreckig werden. „Acrylic pouring“ steht auf dem Herbstferienprogramm und da bleibt die Farbe nicht nur auf der Leinwand, sondern landet auch gerne auf dem Tisch oder auch auf dem Fußboden. „Für zu Hause würde ich das nicht unbedingt empfehlen. Das ist immer eine große Sauerei“, sagt Künstlerin Marlies Garthe lachend.

Bevor die Kinder anfangen dürfen, müssen sie jedoch erst einmal einen negativen Coronatest vorlegen, schließlich wird in der Ferienzeit in den Schulen nicht getestet. „Wir können hier auch testen, aber das verzögert dann den Beginn unserer Veranstaltungen merklich. Und für unsere Ausflüge ist ein zertifizierter Test sowieso Pflicht“, sagt Beate Enzel, Leiterin des Abenteuerspielplatzes.

Ist die Testpflicht erledigt, geht es an die ersten Vorbereitungen. Mit viel Elan werden Nägel in die Ecken der Leinwände geschlagen, damit diese kleine Stehfüße bekommen. So kleben die Rahmen nicht am Tisch fest, wenn die Farbe verläuft. Mit einem Spachtel verteilen die Kinder weiße Acrylfarbe auf der Leinwand. „Die Farben haben wir alle vorher präpariert. Sie wurden mit einem Fließmittel versetzt, damit sie sich besser verteilen und ein Trennmittel sorgt dafür, dass die Farben sich nicht vermischen“, erklärt Enzel. Dann kann die bunte Farbe in unterschiedlichen Techniken aufgetragen werden, mit einem Faden, gekippt oder gegossen, der Phantasie sind da keine Grenzen gesetzt. „Kunst ist für viele oft ein schwieriges Thema“, weiß Garthe. „Das Tolle am ‚Acrylic Pouring’ ist, dass man nichts können muss. Man kann die Farbe einfach fließen lassen. Selbst Erwachsene, die sich als ‚Kunstnieten‘ bezeichnen, sind begeistert.“ Und das Ergebnis ist immer überraschend und einzigartig, wie die abstrakten Bilder der Kinder beweisen.

Marie hat das „Acrylic Pouring“ schon im letzten Jahr ausprobiert. „Das macht richtig Spaß“, findet das Mädchen. Genauso wie die anderen Teilnehmer, die es kaum erwarten können, ein weiteres Bild zu fertigen. Marie hat sich in diesen Herbstferien ganz der Kunst gewidmet und macht gleich mehrere Kreativkurse bei verschiedenen Anbietern.

Das „Acrylic pouring“ ist nur eines von vielen Angeboten, die der Abenteuerspielplatz Kindern und Jugendlichen während der Herbstferien macht. „Wir haben den Schwerpunkt diesmal auf Bewegung gesetzt, da uns das jetzt besonders wichtig erscheint“, sagt die Leiterin des Abenteuerspielplatzes. Beim BMX-Fahren, Skaten und Jonglieren können sich die Kinder und Jugendlichen richtig austoben und das wird auch gut angenommen. „Da wir aus dem Aktionsprogramm ‚Aufholen nach Corona’ gefördert werden, konnten wir für die Kreativ- und Sportkurse Leute engagieren“, freut sich Enzel.

In diesem Jahr kämen die Kinder aus allen Stadtteilen Meerbuschs. „Leider haben wir durch Corona aber nur wenige Plätze und die Anfrage ist groß“, so Enzel. Daher bemühe sie sich, zwei Kurse pro Tag anzubieten, damit möglichst viele teilnehmen können. Mit wenig Personal sei das aber nicht so einfach, denn auch die Kinder aus der Nachbarschaft, die nur zum Spielen herkämen, bräuchten Betreuung.

In den Osterferien möchte der Abenteuerspielplatz sein Programm wieder anbieten und hofft, dass die Bedingungen dann besser sind. „Wir haben genug Ideen. Daran scheitert es nicht. Uns fehlen nur die Kapazitäten“, so Beate Enzel.