Hilfsaktion: Blandine hat eine Zukunft

Aktionsgruppe macht auf Situation von benachteiligten Mädchen aufmerksam.

Meerbusch. Pinkfarbene Füße weisen den Weg: Vor Mrs. Books hat die Plan-Aktionsgruppe Meerbusch zum Weltmädchentag einen Stand mit vielen pinkfarbenen Luftballons aufgebaut, an dem es neben selbst ge-machtem Quittengelee und Keksen jede Menge Informationen zur Situation von Mädchen in Entwicklungs-ländern gibt. Dazu eine Auswahl entsprechender Literatur — wie, ganz aktuell, das Buch „Ich bin Mulala“.

„Wir wollen auf die immer noch bestehende Benachteiligung von Mädchen aufmerksam machen“, sagen Angelika Kellermanns und Rosemarie Baur, die den Stand betreuen. Besonders im Fokus stehe in diesem Jahr der Schutz von Kamalari-Mädchen in Nepal. Kamalari bedeutet hart arbeitende Frau und bezeichnet Mädchen, die als Haussklaven bis zu 16 Stunden am Tag arbeiten müssten, ohne dass Zeit für die versprochenen Schulbesuche bleibt.

Kinder und Schule, das war schon immer das Thema von Kellermanns. Als die Lehrerin vor zwei Jahren in Altersteilzeit ging, entschloss sie sich, für das Kinderhilfswerk Plan aktiv zu werden. Gerade hatte sich in Meerbusch eine Aktionsgruppe gegründet und Kellermanns brachte sich von Anfang an aktiv ein.

„Ich hatte bereits seit 2001 ein Plan-Kind in Kamerun“, erzählt die Lankerin. „Blandine schickte anfangs selbst-gemalte Bilder, später auch kleine Briefe von ihr und ihrer Familie.“ Blandine besuche inzwischen eine weiterführende Schule, sie liebe Naturwissenschaften, und es gehe ihr gesundheitlich gut.

Plan hat seitdem eine Reihe von Projekten in dem afrikanischen Gebiet durchge-führt, in dem Blandine lebt: Gesundheitskampagnen, Bau und Möblierung einer Schule, Bau von Schullatrinen und eines offenen Brunnens.

Mit 18 Jahren ist das Mädchen nun erwachsen und wurde daher aus der Förderung genommen. „Blandine hat jetzt die besten Voraussetzungen, ihren Weg zu gehen“, freut sich Kellermanns, die das persönliche Feedback zum Patenkind sehr schätzt. Seit kurzem ist sie nun Patin von Kenia aus Bolivien.

Das Patenkind von Baur lebt in Sambia. „In Meerbusch gibt es rund 300 Plan-Paten“, weiß sie. Doch nur einige seien in der Aktionsgruppe aktiv. Das erste Projekt der Meerbuscher, die Finanzierung eines Wasserbüffels, der elf philippinische Familien bei der Feldarbeit unterstützt, ist bereits abgeschlossen. Derzeit unterstützt die Gruppe die Aidshilfe in Uganda.