Hochschule untersucht ATP-Tennisturnier

Düsseldorfer Privatuniversität schlägt Treffen der Sponsoren im Vorfeld vor.

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Welche Ausstrahlung hat das ATP-Tennisturnier, das schon viermal in Büderich stattgefunden hat? Kann das Stadt-Marketing davon profitieren? Wie kann man die Kommunikation auch zu den Anwohnern verbessern? Darum ging es bei der Auswertung einer wissenschaftlichen Umfrage, die die IST-Hochschule aus Düsseldorf während des Turniers unternommen hat und jetzt bei einem Europäischen Sportkongress in Warschau präsentierte.

Foto: Stefan Frings/ATP

Gerhard Nowak, Dekan Sport und Management dieser Hochschule, sagte zur Ausgangslage der Befragung: Meerbusch sei eine überschaubare Stadt und nicht mit anderen Austragungsorten von großen Tennisturnieren vergleichbar. Außerdem handele es sich um ein relativ junges, unbekanntes Turnier, das zum einen um Sponsoren, aber auch um Zuschauer buhle und sich vor allem nicht bei Anwohnern unbeliebt machen wolle. Eine Erkenntnis der Wissenschaftler: Eigentlich sei das Turnier ein erfolgreiches Event, aber schon der Wechsel des Titelsponsors (von Maserati zu Cittadino) sei nicht unproblematisch. Die Unterstützung durch Stadt und Wirtschaftsförderung aus Meerbusch sei ideal, hat Nowak beobachtet. Allein, dass dort eine „ATP Business Night“ stattfinde, zu der 300 Gäste geladen worden seien, habe der Veranstaltung eine besondere Note gegeben. „Dann kommen auch viele nicht unbedingt wegen des Tennis, sondern weil sie in Meerbusch leben, entdecken aber andererseits das Turnier und die tollen Spiele.“

Auffällig sei allerdings, dass die Sponsoren ihr Geschäft weniger auf die Besucher fokussieren als auf Kontakt zu anderen Sponsoren. Dieses Netzwerk zu fördern könnte eine gute Chance für die nächsten Turniere sein, meint Nowak.

Er schlägt Treffen der Sponsoren im Vorfeld vor —„das darf dann aber nicht erst ein paar Wochen vor Turnierbeginn sein, sondern muss gepflegt werden“, rät er. „Eine langfristige Partnerschaft und Kooperation der Geschäftspartner ist wichtig für alle Beteiligten und den Erfolg des Turniers.“ Alle Sponsoren aus diesem Jahr haben auf jeden Fall schon jetzt zugesagt, beim nächsten Mal wieder dabei zu sein.

Die IST-Hochschule hat auch Meerbuscher um ihre Meinung gebeten, 60 machten mit. Ein Viertel von ihnen hatte alle vier Turniere besucht, darunter waren vor allem Büdericher und Osterather. „Aus Nierst oder Ossum-Bösinghoven hatte keiner einen Bezug zum Turnier“, haben die IST-Mitarbeiter festgestellt. Auf die Frage „Wissen Sie, dass dieses Turnier eines der größten seiner Art in der Region ist?“ antworteten fast 56 Prozent mit „Nein“.

Eine weitere Frage war: Würde ein Unterhaltungsprogramm sie ermuntern, das Turnier zu besuchen? 44,1 Prozent sagten „Ja“, 30,5 Prozent war das egal. Mehr als die Hälfte der Befragten war übrigens zwischen Ende 50 und älter. 99,2 Prozent der befragten Anwohner sagten: „Die Veranstaltung ist willkommen“. Im Vergleich zum Vorjahr seien das 20 Prozent mehr, so Nowak.