Hundehalter sind durch Giftköder-Alarm verängstigt
Auf der Böhlerwiese liegen möglicherweise vergiftete Köder. Ein Hund soll bereits gestorben sein.
Hundebesitzer in Büderich sind in Angst und Sorge. Knapp eine Woche, nachdem eine mit einer aufgebogenen Briefklammer gespickte Fleischwurstscheibe im Laub im Hallenbad-Park entdeckt und rechtzeitig sichergestellt worden war, sollen jetzt unbekannte Täter Giftköder ausgelegt haben — auf der als „Hundewiese“ bekannten Böhlerwiese in Büderich. Ein Hund soll gestorben sein, mindestens zwei weitere Vierbeiner mussten offenbar in einer Tierklinik behandelt werden. Ob dies auf Giftköder zurückzuführen ist, steht allerdings noch nicht zweifelsfrei fest.
Doch ungeachtet dessen ist bei Hundebesitzern, die mit ihrem Vierbeiner unterwegs sind, Wachsamkeit gefragt. Jetzt also auch an der Böhlerwiese an der Grenze zu Düsseldorf-Heerdt. Die weitläufige Fläche mit Gebüschen und Gestrüpp gilt normalerweise als ein ideales Auslaufgebiet für Hunde. Derzeit allerdings meiden viele Hundebesitzer das Areal.
An zahlreichen Zäunen und Laternenpfählen sind Warnhinweise angebracht. „Achtung“, heißt es auf Zetteln, die zum Schutz vor Regen in Klarsichtshüllen stecken: „Ein irrer Hundehasser hat auf der Wiese Giftköder ausgelegt. Ein Hund ist bereits verstorben. Lassen Sie Ihren Hund nicht unbeaufsichtigt.“ Via Facebook wurde auch die Internetgemeinde gewarnt.
Polizeisprecher Hans-Willi Arnold bestätigte auf Anfrage unserer Zeitung, dass es eine Anzeige gegen Unbekannt gegeben hat, nachdem vergangenen Samstag ein Hund aus einem Gebüsch an der Böhlerwiese gewankt und zusammengebrochen ist. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren. Die Polizei fährt in der Gegend zurzeit verstärkt Streife.
Noch ist indes nicht bekannt, um welchen Giftköder es sich konkret gehandelt haben soll — und ob überhaupt Gift dabei war. „Viele Leute denken schnell an einer Vergiftung, wenn ihr Hund Auffälligkeiten zeigt oder zusammenbricht“, sagt die Düsseldorfer Tierärztin Susanne Becker. Das sei aber nicht immer der Fall. Gift könne in einer Probe auch nicht ohne weiteres nachgewiesen werden. Das Verfahren sei sehr aufwendig. „Oft steckt in den Ködern Rattengift“, berichtet Becker.
Häufig wird das Rattengift in Fleischbällchen gefunden. In anderen Fällen sind Hundeköder nicht mit Gift, sondern mit scharfen Gegenständen wie Rasierklingen oder Scherben gespickt. Eine große Gefahr für Hunde ist zudem Schneckenkorn. Damit wollen viele Hobbygärtner ihre Blumen und Pflanzen davor schützen, dass sie von Schnecken angeknabbert werden. Nimmt indes ein Hund Schneckenkorn zu sich, dann kann dies für den Vierbeiner lebensbedrohlich sein.
Wer seinen Hund vor Ködern schützen will, sollte um Gebiete, für die es Warnhinweise gibt, am besten einen weiten Bogen machen. Experten empfehlen, mit dem Tier zu üben, nicht alles zu fressen, was er findet. Im Zweifelsfall helfe nur noch der Maulkorb.