Im „Pappkarton“ wird Integrationsarbeit geleistet
Die Kleiderkammer und das Café stehen aber nicht nur Flüchtlingen offen.
Drei Tage in der Woche klingt es, als sei man auf einem internationalen Flughafen, so viele Sprachen sind vertreten: Englisch, Französisch, Persisch, Arabisch, manchmal auch Tigrinya, das in Eritrea gesprochen wird. Und natürlich deutsch — an den Tischen im Café des Begegnungszentrums im Pappkarton sitzen kleine Gruppen, die sich in die deutsche Sprache einfinden. Sie sind im Gespräch mit Ehrenamtlern und Besuchern, mit Arbeitsblättern und Büchern, beim Lernen und Üben. Viele „Neue“ wohnen inzwischen in Strümp oder anderen Stadtteilen. „Sie kommen regelmäßig ins Begegnungszentrum, vor allem um Deutsch zu lernen“, sagt Bettina Furchheim, Koordinatorin des Begegnungszentrums der Diakonie Meerbusch. „Der Kontakt ist intensiver geworden, wir lernen uns immer besser kennen.“
Bettina Furchheim, Koordinatorin
Das empfindet auch Susanne Form, zuständig für das Café-Team: „Wir können uns intensiver um die Einzelnen kümmern, Fragen beantworten und Deutsch üben. Damit beginnt wirkliche Integration.“ Im Pappkarton befindet sich nicht nur das Café, sondern auch die Kleiderkammer. „Wir arbeiten von Hand zu Hand“, erklärt Furchheim gleich den Namen des Begegnungszentrums, in dem es auch eine Spielecke für Kinder gibt.
In der Kleiderkammer wird zur Zeit umsortiert: Übergangs- und Winterkleidung wird eingeräumt, alles Sommerliche verschwindet in Kartons. Jetzt bietet sich für alle die Gelegenheit, für einen geringen Beitrag das Passende für die kalte Jahreszeit zu erstehen. Zurzeit können keine Kleiderspenden angenommen werden.
Der Verein „Meerbusch hilft“, Logistikpartner des Begegnungszentrums der Diakonie Meerbusch, beliefert nach Bedarf aus seinem Lager. „Natürlich gibt es auch noch weitere Angebote außerhalb von Café und Kleiderkammer“, sagt Furchheim. „Etwa Deutsch-Kurse, Online-Deutschlernen oder das Projekt Malen mit Flüchtlingen.“ Red