In Meerbusch daheim, in der Welt zuhause

Der Meerbuscher Mode- und Werbefotograf Michael Gueth ist für seinen Job in der ganzen Welt unterwegs. Auch Prominente zu treffen, gehört zum Berufsalltag des 42-Jährigen.

Foto: Will

Michael Gueth erinnert sich gerne an die Begegnung mit dem Dalai Lama: „Das war Gänsehaut pur“, sagt er. Der in Meerbusch lebende Fotokünstler bekam vor drei Jahren den Auftrag, Seine Heiligkeit bei dessen Besuch in Frankfurt zu fotografieren. „Ich habe damals nicht gesehen, dass er den Raum betritt, aber ich habe es gespürt“, sagt Gueth. Zuvor hatte er sich über Anrede und Etikette informiert: „Trotzdem war ich unsicher.“ Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass Promis vor der Linse zu Gueths Berufsalltag gehören.

Foto: Gueth

Michael Gueth, Fotograf

Im Sommer 2016 beispielsweise fotografierte der 42-Jährige unter anderem Jenny Jürgens, Ann-Kathrin Kramer und Harald Krassnitzer, Dunja Hayali und Axel Prahl. Sie alle saßen knapp drei Stunden in der Maske, um für das Projekt „Auf den zweiten Blick“ zugunsten der Aktion „Herzwerk“ von Jenny Jürgens optisch um rund 30 Jahre zu altern und Gefühle wie Schmerz, Verzweiflung, Armut oder Sehnsucht auszudrücken. Die Idee zu diesem Projekt kam von Michael Gueth: „Die Welt, in der ich arbeite, ist relativ oberflächlich. Deshalb beteilige ich mich an mehreren karitativen Projekten. Ich möchte durch meinen Job etwas für andere Menschen tun, etwas von meinem Erfolg weitergeben.“ Gleichzeitig bringen diese Fotoshootings unvergessliche Erlebnisse. Der renommierte Mode- und Werbefotograf erinnert sich an die Aufnahmen für „Herzwerk“: „Axel Prahl und Harald Krassnitzer sind Supertypen. Sofort nach dem Schminken schlüpfen sie in die ihnen zugedachten Rollen.“

Auch privat geht es bei Gueth abwechslungsreich zu. Seit gut sechs Jahren lebt er mit seiner Frau Anne und den Kindern Lena (fast 7) und Felix (fast 4) sowie Labradoodle Henry in Büderich: „Wir fühlen uns hier sehr wohl. Die Infrastruktur ist perfekt, die Kinder sind überall nah dran, lieben die Eisbahn auf der Winterwelt und gehen gern bei Luca Pasta essen.“ Außerdem sind die Kinder in Büderich auch sportlich unterwegs — in der Ballettschule, beim Reiten oder beim Panther-Projekt des Meerbuscher Handballvereins. Auch der Vater ist aktiv, schlägt im Sportverein Grün-Weiß-Rot auf.

Außerhalb dieses privaten Bereichs ist Gueth weltweit vernetzt. Trotzdem ist dank seiner Kreativität ein weiterer Geschäftszweig entstanden. Er hat das „W4llet“ auf den Markt gebracht, ein Leder-Etui mit vier Fächern: „Hier haben Kreditkarten, Führerschein, Personalausweis, Mitgliedskarten und Geldscheine Platz“, sagt er. In mehreren Ausführungen und breiter Farbpalette erhältlich hat sich das nur 60 mal 90 Millimeter große „W4llet“ bereits einen breiten Markt erobert. „100 Prozent designed und handmade in Germany“, betont Gueth. Dank eines Wirtschaftstudiums ist es ihm gelungen, alle geschäftlichen Aktivitäten in Eigenregie aufzubauen. Die setzt er gewissermaßen aus Freundschaft auch beim Fußballverein Fortuna Düsseldorf ein, gestaltet schon in der fünften Saison die Plakate und sagt: „Dieser Verein berührt mein Herz.“

In den Ferien geht’s mit der Familie auch an nichteuropäische Urlaubsziele. „Aber die Kamera bleibt zu Hause. In der Freizeit reicht mir das Smartphone“, sagt Gueth.