Jahresabschluss der Stadt Meerbusch: Eingeschränkte Bestätigung
Technische Defizite: Der Jahresabschluss 2010 hat den Ausschuss passiert.
Meerbusch. Im Jahresabschluss 2010 der Stadt Meerbusch gibt es eine Differenz: Um 44 360,16 Euro weichen Aktiva und Passiva in der Bilanz voneinander ab. Trotz intensiver Suche der Kämmerei unter Leitung von Helmut Fiebig, der ITK Rheinland sowie Experten des Rechnungsprüfungsausschusses war der Fehler nicht zu finden.
Nach stundenlangen, aber offenbar überzeugenden Erläuterungen der Vertreter der Kämmerei hat die Mehrheit des Rechnungsprüfungsausschusses lediglich gegen die Stimme der UWG den Jahresabschluss mit einem eingeschränkten Bestätigungsvermerk zu den Akten gelegt. „Die Ordnungsmäßigkeit der Buchführung ist nicht gegeben.“ Auch Bürgermeister Dieter Spindler wurde entlastet — bei einer Enthaltung und drei Gegenstimmen von FDP und UWG.
Für einige Unruhe hatten im Vorfeld der Sitzung weitere Diskrepanzen in den Zahlenkolonnen im Bereich der Abschreibungen gesorgt. Die Differenzen lagen im sechsstelligen Bereich. Auch diese Irritationen seien ausgeräumt worden, bewertet der Ausschussvorsitzende Jörg Schleifer die umfangreichen Erläuterungen der Kämmerei-Mitarbeiter.
Hinter dem Betrag von mehr als 100 000 Euro hätten mehrere hundert Einzelbuchungen gesteckt. Buchhalterische, also technische Gründe seien dafür ausschlaggebend. „Wichtig ist, dass die Kassenbestände nicht berührt sind“, sagt Schleifer. „Für mich ist entscheidend, dass kein Pfennig fehlt.“ Deswegen sei der Vorgang „nicht dramatisch“.
Die UWG sieht die im Bericht ausgewiesene Lücke, die durch die Aufstockung des Eigenkapitals geschlossen wurde, kritisch. Fraktionsvorsitzender Christian Staudinger-Napp hat den Rhein-Kreis Neuss als Prüfbehörde deshalb um eine Einschätzung des Jahresabschlusses gebeten.
Neu und einmalig, wie die UWG annimmt, ist die Differenz zwischen Aktiva und Passiva allerdings nicht, bestätigt Jörg Schleifer. Es habe auch in der Vergangenheit, dann allerdings kleinere Differenzen gegeben.