Jahresrückblick Meerbusch: Schwarz-Grün hat Mehrheit

CDU verliert absolute Mehrheit, FDP gewinnt, Grüne schließen den Vertrag. Auch der Streit ums Feuerwehrgerätehaus erhitzt die Gemüter.

Meerbusch. Es ist keine Überraschung: Bei der Kommunalwahl im August verliert die CDU ihre absolute Mehrheit. Die FDP legt erheblich zu, die SPD verliert, die Grünen gewinnen leicht, UWG und Zentrum ziehen in den neuen Rat ein.

Die CDU will Verlässlichkeit und sucht einen Kooperationspartner, den sie nach mehrwöchigen, intensiven Gesprächen in den Grünen findet. Konsequenter Klimaschutz, die Investition in Kinderbetreuung und Jugendangebote, Ausbau und bedarfsgerechte Anpassungen im Schulbereich, ÖPNV-Verbesserungen sowie eine Diskussion über Standards und Kosten im Straßenbau, die ökologische Entwicklung des Wohngebiets und das Ja zu einem Frischemarkt auf dem Ostara-Gelände und vor allem der Schuldenabbau - dies sind Eckpunkte der Vereinbarung. Hohe Gesprächsbereitschaft und eine offensive Beteiligung der Bürger sollen den Politik-Stil von Schwarz-Grün prägen.

FDP und SPD verwerfen den Inhalt des Kooperationsvertrags als heiße Luft und Ansammlung von Banalitäten und erwarten das schnelle Scheitern der Allianz. Vor allem die Grünen geraten ins Visier.

Ungeachtet dieser politischen Reflexe der Opposition wird in den ersten Sitzungen deutlich, dass die Kooperationspartner noch üben müssen, damit die Stimm-Lage konsequent ist. Die ersten Vereinbarungen aus dem Kooperationsvertrag werden mit dem Haushalt 2010 unfallfrei auf den Weg gebracht: Jugendkultur, Behindertenbeauftragter, Ausbau Kindertagesstätten.

Für Aufruhr sorgt Hans-Werner Schoenauer. Der langjährige Planungs- und Schulpolitiker verlässt die SPD-Fraktion und Partei im Streit. Sein Ratsmandat behält der Ossum-Bösinghovener.

Grundsteinlegungen, Richtfeste und Einweihungen: Die Stadtbücherei Osterath wird an der Kaarster Straße heller und größer. Das Bürgerhaus in Lank wächst nach einem kurzen Auftragnehmerwechsel reibungslos, an der Mediothek in Büderich wird Richtfest gefeiert. Sechs Millionen Euro fließen alleine in diese beiden Neubauten. Wenig spektakulär nimmt auch der Baubetriebshof in Strümp Form an.

Im Gegensatz dazu existiert das Gerätehaus in Langst-Kierst nur auf dem Papier - in unterschiedlichster Form. Denn nach viel Streit wird die CDU überstimmt und der Abriss der maroden Schule beschlossen: Der Umbau wäre erheblich teurer als ein Neubau.Seit dieser Grundsatzentscheidung dreht sich die Diskussion um Nutzungs- und Gestaltungsfragen: Wo steht das Haus, wo sind Parkplätze, braucht der Bürgerverein eigene Räume und wie sieht die Fassade aus?