Meerbusch: Keine geschlossene Gesellschaft

Die Zwar-Gruppe in Büderich funktioniert. Koordinatorin Gabi Pricken will das Forum in Bewegung halten.

Meerbusch. Zwischen Arbeit und Ruhestand - das ist eine Zeitspanne und ein Titel, der Initiativen in ganz NRW und auch in Meerbusch bündelt: Menschen sollen angesprochen werden, die ihre Freizeit gestalten und Gesellschaft wollen, eine Aufgabe für die Zeit nach ihrem Job oder schlicht Anschluss am neuen Wohnort suchen.

Auf Vereinsstrukturen verzichtet das Projekt Zwischen Arbeit und Ruhestand (Zwar), dessen erste Gruppe im September ins Leben gerufen wurde. Die Resonanz ist erstaunlich hoch, erzählt Gabi Pricken, die das Projekt als Koordinatorin im Haus der Begegnung der Awo in Büderich betreut.

Pricken: Es gibt einen Stammtisch, der sich regelmäßig im Gasthof Burchartz oder im Gasthaus Peters trifft, der funktioniert vorzüglich. Die Teilnehmer plaudern miteinander und organisieren Ausflüge wie beispielsweise eine Besichtigung der Firma Teekanne. Unter anderem haben sich eine Doppelkopfrunde und eine Walkinggruppe gefunden, wobei einige Walker sich jetzt als Spaziergänger treffen: Die wollen es etwas langsamer angehen lassen.

Pricken: Saisonbedingt ja. Boulespieler treffen sich freitags im Hallenbadpark. Die haben wenig Ahnung von den Regeln, aber richtig viel Spaß. Jetzt im Winter wird aus dem Boulespiel auch mal eine Kaffeerunde oder eine Ausstellungsbesichtigung. Und die Radfahrgruppe hat den Weihnachtsmarkt in Kempen besucht.

Pricken: Einige Buchschreiber haben sich gefunden. Zwischen fünf und acht Teilnehmer sichten zurzeit Material und versuchen sich an Texten. Ganz spannend ist auch der Austausch am alternativen Medizinstammtisch.

Pricken: Es sind vor allem Frauen. Die Männer kann man an den Fingern einer Hand abzählen. Die Besucherzahl hat sich bei etwa 35 bis 50 stabilisiert.

Pricken: Ja, zuletzt waren wieder zwei neue Gäste da. Eine geschlossene Gesellschaft ist nicht Sinn und Zweck des Angebots. Die Gruppen und das Forum sollen offen und in Bewegung bleiben. Da können immer noch Neue hinzukommen.

Pricken: Ja, es entsteht an vielen Stellen eine herzliche Atmosphäre, die Menschen werden vertraut miteinander. Alle waren am Anfang in der gleichen Situation, fast alle sind alleine. Jetzt bilden sich langsam Clübchen.

Pricken: In gewisser Weise ja, aber ich hoffe einfach, dass niemand in der Gruppe vergisst, dass am Anfang alle den gleichen Status und die gleichen Vorbedingungen hatten, sich alle nicht kannten und alleine zur Gruppe gekommen sind und es den Neuzugängen entsprechend erleichtern, Anschluss zu finden. Das Ziel ist ja, eine Gemeinschaft aufzubauen.

Das nächstes Treffen findet am 6. Januar um 18 Uhr bei der Awo, Am Kapittelsbusch 29 in Büderich, statt.