Japaner pflanzen Kirschbäume am Bad

Von Mittwoch bis Samstag war eine japanische Delegation aus Shijonawate in Meerbusch zu Gast.

Was das Schönste für Shuhei Azuma während der Besuchstage in Meerbusch war? Der Bürgermeister strahlt: „Das High-Five in der Schule.“ Dass man sich einfach so mit Schülern „abklatscht“ — „das gibt es in Japan nicht.“ Aber in Meerbusch: Weil Azuma selbst so jugendlich wirkt, hatten die Schüler des Meerbusch Gymnasiums keine Scheu, ihren Ehrengast sportlich zu begrüßen.

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Aber es gab noch mehr, dass der Gast aus Shijonawate so schnell nicht vergessen wird: Die Drehleiter der Feuerwehr Osterath etwa hatte es ihm angetan. „Und die Herzlichkeit, die ich überall gespürt habe“, sagt er. Besonders gestaunt hat er über das viele Grün. „Mehr als bei uns.“

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Kumiko Yamaguchi über das Meerbad

Nach Stationen in Schulen, Kitas, auf dem Kunstrasenplatz, einer kurzen Fahrt nach Köln mit Dom-Besuch und Kölsch in einem Brauhaus sowie festlichen Abendessen bei Friedrichs im Haus Büker in Bösinghoven stand Samstag zunächst der Besuch des Büdericher Wochenmarkts auf dem Programm. Azuma, dem das Essen in Deutschland generell gut gefiel, freute sich dort über Fettgebackenes aus der Hand von Magda Schwarz, bevor es weiter Richtung Hallenbad ging. Nach einer Führung durch das Meerbad stand für ihn fest: „Diesen Pool wollen wir auch.“ In Japan habe jede Schule ein eigenes Schwimmbecken — „viel zu teuer“. Das Modell mit Schul-Schwimmen für alle in einem öffentlichen Hallenbad gefällt ihm besser.

Direkt am Hallenbad pflanzten Azuma und Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage im Beisein vieler Gäste drei japanische Kirschbäume als Erinnerung an den Besuch. Kinder der Mauritius- und der Brüder-Grimm-Schule traten auf und sangen sogar ein japanisches Lied. Am Nachmittag stattete Azuma drei Landsleuten einen Besuch ab: den japanischen Fortuna-Spielern Takashi Usami, Genki Haraguchi und Justin Toshiki Kinjo. Die ihmgleich ein Fortuna-Shirt überstreiften und von ihren Erfolgen in der Mannschaft des Zweitligisten erzählten.

Am Ende der knapp vier Tage zog Azuma Bilanz seines Besuchs: Generell glaubt er, dass die Städtepartnerschaft zwischen Meerbusch und Shijonawate auf einem guten Weg ist, dass sie aber noch ausgebaut werden kann, dass mehr Bürger aus beiden Städten sie vertiefen sollten. So sieht es auch Ryuta Mizuuchi, japanischer Generalkonsul. Meist würden sich Düsseldorfer und Japaner austauschen, darum fände er es gut, wenn sich noch mehr Deutsche und Japaner auch aus Meerbusch treffen würden. „Vor allem junge Menschen“, ergänzt Angelika Mielke-Westerlage. Ihr war es wichtig, dem Gast aus Japan Meerbusch in all seiner Vielfalt zu zeigen. Die Städtepartnerschaft wurde 2010 gegründet, in der Zeit hat Mielke-Westerlage jetzt schon den dritten Bürgermeister aus Shijonawate erlebt. „Und trotzdem wird die Städtepartnerschaft kontinuierlich fortgesetzt.“ Die Stadt plant für 2020 den nächsten offiziellen Besuch in Japan. Ganz besonders gefreut haben sich die sogenannten Supporters, also japanische Bürger, die bei der Reise nach Deutschland dabei waren.