Partnerstädte von Meerbusch Jugendliche erleben deutsch-französischen Austausch
Meerbusch · 36 junge Meerbuscher erkundeten für eine Woche die Bretagne. Anschließend lernten Jugendliche aus der Partnerstadt Fouesnant die Region um Meerbusch kennen. Das Deutsch-Französische Jugendwerk hat den Austausch unterstützt.
Eine Freundschaft fällt nicht vom Himmel, sondern lebt von dem intensiven Austausch und Miteinander. Wie das funktioniert, zeigt die seit 1968 bestehende Städtepartnerschaft zwischen Fouesnant und Meerbusch. Um das Band eng geknüpft zu halten, wurde im vergangenen Jahr vor allem der Austausch von Jugendlichen zwischen den Partnerstädten verstärkt. Und weil der Besuch in der bretonischen Stadt und auch der Gegenbesuch am Rhein sehr positiv aufgenommen wurden, gab es in diesem Jahr eine Wiederholung.
Die Idee, diesen außerschulischen Austausch wieder aufleben zu lassen, hatten Johanna Walter und Marco Rosenbaum, die Gabi Pricken als Freundschafts-Komitee-Vorsitzende vertreten. Dazu sagt Eric Ligen, Vorsitzender der Partnerschaft der französischen Seite: „Wir haben diesen Sommeraustausch nach einer Pause von über 30 Jahren wieder auf die Schiene gebracht. Das ist wichtig, denn Jugendliche erleben etwas ganz anderes, als wenn es um einen reinen Schulaustausch gehen würde.“ Vor allem für die Verantwortlichen in Meerbusch ist es wichtig, dass das Projekt in diesem Jahr durch das DFJW – Deutsch-Französische Jugendwerk – mit 2000 Euro gefördert wurde: „Wir sind für diese finanzielle Unterstützung dankbar.“
So waren aktuell 36 Jugendliche im Alter von zwölf bis 15 Jahren an dem Austausch beteiligt. Der erste Teil führte sie vom 6. bis 14. Juli nach Fouesnant. Es ging mit der Bahn über Paris nach Quimper, wo ein abwechslungsreiches Programm auf sie wartete. „Die Gruppe erkundete die atemberaubende Natur der Bretagne sowie charmante kleine Städte wie Pont Aven und Concarneau“, erinnert Johanna Walter, die gemeinsam mit Michelle Miedtank die Gruppe begleitete. Auch eine Cidrerie, eine Fischfangstation und Aktivitäten in Wassernähe am Strand standen auf dem Programm. Als Höhepunkt gab es einen Wassersporttag mit Katamaran- und Stand-Up-Paddling. Dabei herrschte durchgehend beste Stimmung: „Das Abenteuer wurde durch die fröhlichen Gesichter der Jugendlichen noch verstärkt.“
Französischer Gegenbesuch
fand auch schon statt
Auch der Gegenbesuch in Meerbusch vom 13. bis 20 August fiel sehr entspannt aus. Die Gäste erwartete ein gemischtes Programm – eine Radtour zur historischen Burg Linn, ein geselliger Abend im Feuerwehrhaus in Nierst und Erkundungen der Düsseldorfer Altstadt. Besonders beliebt war der Punkt Olympic Adventure Games, bei denen sportliche Fähigkeiten – wie das Paddeln auf der Niers – gefragt waren. Ein kreativer Workshop für Kunst und Musik sorgte für viel Spaß und auch ein Ausflug nach Köln mit dem Besuch des Schokoladenmuseums fehlte nicht.
So viel der Abschied schwer, wurde aber trotzdem gefeiert. In den Räumen der Strümper Kirche konnten Erinnerungen ausgetauscht und Freundschaften gefeiert werden. Ein Sprachengewirr aus Französisch, Englisch und Deutsch sorgte für eine lebhafte Atmosphäre. „Wir sehen uns wieder“, ließ Jo Cornelissen in seiner Rede hören. Und Ana sagt: „Es war so toll. Im nächsten Jahr würde ich gern wieder mitmachen.“
Der Dank der Partnerschafts-Verantwortlichen geht an die Eltern, die mit großem Engagement maßgeblich zum Erfolg des Austauschs beitrugen. „Sie unterstützten organisatorisch und bereicherten das Programm mit Ideen und ihrer Gastfreundschaft“, so Johanna Walter und Marco Rosenbaum. Dieser ohnehin positive Jugendaustausch hat einen weiteren günstigen Nebeneffekt. Er motiviert die Gastfamilien, dient dem Sprachaustausch und dem Erlernen der jeweiligen Sprache.
„Auch die Deutsch-Lehrerin hier merkt, wie die Schülerinnen und Schüler nach einem Austausch motiviert sind. Das ist für die Zukunft der Städtepartnerschaft wichtig. Die Jugendlichen prägen die Zukunft“, ergänzt Eric Ligen. Für ihn ist der Austausch ein sehr gutes Zeichen: „Genau vor 50 Jahren bin ich im Alter dieser Jugendlichen durch die Partnerschaft zum ersten Mal nach Meerbusch gefahren. Deshalb ist es für mich eine besondere Freude hoffen zu können, dass vielleicht auch diese Jugendlichen in 50 Jahren noch Freunde in Meerbusch haben werden.“