K9n-Gegner setzen sich nicht durch
Entscheidung gefallen: Erschließungsstraße kommt.
Meerbusch. Ob sie die Straße „optimal“ finden und „frohen Herzens für das Projekt stimmen“ wie Werner Damblon (CDU), sie „ohne große Begeisterung“ (Grüne) betrachten und nur mit Blick auf die umfangreichen Ausgleichsmaßnahmen akzeptieren oder sie für „notwendig und sinnvoll“ (SPD) halten: Im Rat ist die Entscheidung zugunsten der Verlängerung der Kreisstraße 9 zwischen der Forststraße in Strümp und der Autobahnanschlussstelle Bovert gefallen. Die Tangente soll das Neubau- und Gewerbegebiet Strümper Busch erschließen.
„Insgesamt kann man nicht erkennen, wozu diese Straße gebraucht wird“, argumentierte Klaus Rettig (FDP) dagegen. Für die prognostizierten 2000 Fahrzeuge im Nordabschnitt des Strümper Buschs reiche die vorhandene Infrastruktur aus. Die Lärmbelastung der Boverter sei mit der Meerbuscher Straße, der A57 und künftig der K9n massiv, die Schadstoffwerte lägen zum Teil über den Grenzwerten.
FDP, UWG und Zentrum lehnten den Straßenbau ab, votierten aber wie die Befürworter für die Ausgleichsmaßnahmen. Die überschritten deutlich das gesetzlich vorgeschriebene Maß, unterstrich Bürgermeister Dieter Spindler.
Vor allem Grüne und SPD wollen das Areal, das südlich an die K9n-Trasse anschließt, nach ökologischen Gesichtspunkten gestaltet sehen. Streuobstwiesen, ein Ökopool, eine Aufforstung angrenzend an das kleine Eichenwäldchen, das zum Teil der Trasse weichen wird: Die konkreten Maßnahmen sollen mit den Naturschutzverbänden abgestimmt werden. Schleiereule, Mäusebussard, Turmfalke oder Fledermäuse sollen Jagd- und Rückzugsmöglichkeiten finden. vlo