Karneval KG Blau-Weiss feiert Wagenbaurichtfest

Meerbusch · Seit 6 x 11 Jahren wird im Verein gemeinsam die närrische Zeit gefeiert. Der Umzugswagen wurde passend dazu gebaut.

Die Tanzgarde der Karnevalsgesellschaft Blau-Weiss Büderich mit den beiden Wagenbauern Patrik Spanke und Michaela Temme.

Die Tanzgarde der Karnevalsgesellschaft Blau-Weiss Büderich mit den beiden Wagenbauern Patrik Spanke und Michaela Temme.

Foto: Christoph Baumeister

(cba) Zum Jubiläum von 6 x 11 Jahren hat sich die Tanzgarde der Karnevalsgesellschaft Blau-Weiss Büderich etwas Besonderes einfallen lassen. „Zum ersten Mal haben wir auch Hebungen in unser Programm eingebaut“, sagt Trainerin Alina Brüggen. Seit Sommer hat die aus acht Mariechen, einem Tanzoffizier und einem Solomariechen bestehende Gruppe zweimal wöchentlich zwei Stunden die neue Choreografie einstudiert. Bei der Premiere Ende November beim Heerdter Karnevalsverein rührte ihr Auftritt sogar KG-Präsident Michael Hermes zu Freudentränen. Brüggen: „Wir hatten vorher niemanden etwas von den Hebefiguren erzählt. Umso größer war die Überraschung.“

Fast 20 Auftritte hat die 2018 gegründete Tanzgarde in dieser Session. Am Samstag hatte sie ein Heimspiel, im Rahmen des Wagenbaurichtfests der KG Blau-Weiss trat sie im Pfarrsaal von Heilig Geist in Büderich auf. Neben der eigenen Garde sorgten die RKG Rather Aape, der Bundesfanfarencorps Büderich, Aleks Schmidt und Frank Spehl für gute Stimmung. Das Düsseldorf Prinzenpaar – Prinz Uwe I. und Venetia Melanie – schaute auch vorbei.

In den vergangenen Jahren hatte das Richtfest stets freitagabends stattgefunden, diesmal am Samstagnachmittag. „Wir wollten damit auch Familien und Kinder ansprechen“, sagt Geschäftsführerin Jennifer Hermes. Den Wagen, der an Rosenmontag im vorderen Abschnitt des Umzugs durch Düsseldorf rollen wird, bekam aber niemand zu Gesicht. „Einzig der Präsident durfte ihn schon sehen und hat ihn für gut befunden“, berichten die beiden Wagenbauer Patrik Spanke und Michaela Temme, die in den vergangenen Monaten viel Arbeit und Herzblut in den Bau gesteckt haben. An die 200 Stunden hat das Duo investiert, um den Wagen fertigzustellen. 25 Dachlatten, 45 Liter Kaschiermasse, 5000 Blatt Kaschierpapier, zehn Liter Wand- und drei weitere Liter Künstlerfarbefarbe, anderthalb Rollen Draht, zwölf Rollen Kreppband und fünf Quadratmeter Presspappe verwendeten sie dafür. Spanke: „Der größte Teil der Arbeit ist dafür draufgegangen, den Unterbau mit Eisenträgern zu erhöhen.“ Diese Erhöhung um gut acht Zentimeter sei notwendig gewesen, da man sonst an einer Kurve nahe des Rathauses in Düsseldorf Probleme mit dem welligen Boden bekommen hätte. Fotos des Wagenbaus ließen erahnen, wie das Sessionsmotto „Wat et nit all jöwt“ des Comitee Düsseldorfer Carneval umgesetzt wurde – so gehen die Blau-Weissen natürlich auch auf ihr Jubiläum zum 66-jährigen Bestehen ein.

Erstmals beim Rosenmontagzug auf dem Wagen dabei sein wird David Schurse, einer von fünf Anwärtern, die dem 30 Mitglieder starken Verein beitreten möchten. Jedoch muss er erst ein Jahr alle Veranstaltungen der KG Blau-Weiss durchlaufen, ehe er Mitglied werden kann. Obwohl der 25-Jährige erst gut drei Monate dabei ist, ist für ihn klar: „Die jecke Zeit macht mir riesig Spaß, deshalb werde ich auf jeden Fall dabeibleiben.“