KG Kött on Kleen feiert im Nierster Festzelt das Karnevalserwachen
Für die Nierster Jecken handelt es sich um eine ganz besondere Session.
Es sieht kinderleicht aus: Rechte Fußspitze in die rechte Hand, das Bein gerade durchdrücken und dann anmutig auf den Zehenspitzen des linken Beines im Kreis drehen. Und lächeln! Wer das mal in der Praxis versucht hat und nicht auf dem Allerwertesten gelandet ist, weiß, welchen Job die elf Mitglieder der kleinen Nierster Tanzgarde gerade auf der Bühne des mit rund 350 Gästen äußerst gut gefüllten Festzeltes an der Stratumer Straße erledigen. Der Karneval hat Meerbusch erreicht. Während die Büdericher Jecken am 11. November Hoppeditz-Erwachen in der Landeshauptstadt feierten, holten die Nierster das Karnevalserwachen am Samstagabend in die Stadt im Grünen.
Es ist keine gewöhnliche Session für die Nierster. In roter Schrift steht’s auf einem Plakat an der Zeltdecke: „111 Johr“. Da passt es gut, dass Lissy Podsada und Manuel Horster, das neue Kinderprinzenpaar, je elf Jahre alt sind. Sie stellen sich nach dem Auftritt der kleinen Tanzgarde vor, machen dann der großen Tanzgarde Platz. Monatelang haben Monika Frangen und Uli Wolters die acht Mädchen für den Auftritt trainiert. Nach dem Auftritt erklingen „Zugabe“-Rufe. „Es hört sich fast danach an, als wollte das Publikum noch mehr“, sagt Andreas Bongartz, Vorsitzender der Karnevalsgesellschaft und Moderator des Abends mit einem Augenzwinkern.
Bevor der Abend seinen Höhepunkt erreicht — Prinz Philipp I. muss ja noch offiziell proklamiert werden! —, stehen erstmal Umbauarbeiten auf dem Programm. Für die Band „Soko Kölsch“ aus Langerwehe. Macht aber nix: Bianca Zweifel von der Band Different Colours kündigt für die Zwischenzeit „ein Lied für alle, die morgen früh den Gottesdienst schwänzen“ an. Und gospelt im Glitzeranzug los: „Oh leever Jott...“ Wenige Takte später bekräht der ganze Saal die Wasserqualität der Domstadt.
Es ist schon nach 22 Uhr, als Prinz Philipp, der mit bürgerlichem Namen Vasen heißt und ein „echter Neschter“ ist, die Bühne erklimmt und sein Kabinett vorstellt. Vielleicht der wichtigste: Frank Grefen, Leibminister des Prinzen für Erste Hilfe und Wiederbelebung. Vielleicht aber auch nicht minder wichtig: der Finanzminister Bastian Horn „Horner“. Auch dabei: Dennis Vasen (Organisation und Marketing), Lukas Francke (Tanzminister) und Stephan Hermanns (Minister für Fitness und Ernäherung).