57-jähriger Mann kommt bei Brand in Hochhaus ums Leben

Drei Bewohner des Wohnhauses in Büderich wurden ins Krankenhaus eingeliefert. Ein Mitglied der Feuerwehr verletzte sich während der Rettungsarbeiten. Die Polizei erklärte, es gebe keine Hinweise auf eine Straftat.

Um 8.27 Uhr ging der Notruf bei der Feuerwehr Meerbusch ein. Da zogen bereits dichte Rauchschwaden die Fassade des fünfgeschossigen Mehrfamilienhauses in Büderich an der Ecke Moerser Straße/Frieden-straße hoch. Die Feuerwehr rückte mit einem Großaufgebot aus — mehr als 50 Wehrleute waren vor Ort. „Beim Eintreffen der ersten Kräfte standen Teile einer Erdgeschosswohnung in Vollbrand“, berichtete Feuerwehrsprecher Frank Mohr. In der Wohnung fanden die Einsatzkräfte auch den schwer verletzten, 57-jährigen Mieter — leblos. Für den Mann kam jede Hilfe zu spät. Er starb noch am Einsatzort, bevor er ins Krankenhaus gebracht werden konnte. Ein Arzt stellte den Tod des Mannes fest.

„Parallel suchten weitere Trupps das verrauchte Treppenhaus des Hochhauses mit 20 Wohnungen nach Personen ab“, sagte der Feuerwehrsprecher. Einige der 35 Bewohner hatten sich bereits ins Freie gerettet, andere wurden von den Einsatzkräften nach draußen geleitet. Dazu erhielten sie sogenannte Fluchthauben, um die schädlichen Rauchgase nicht einatmen zu müssen. Eine Bewohnerin rettete ihre Katze, hatte das Tier in ein dickes Handtuch eingehüllt.

Foto: Daniel Bothe (2), Feuerwehr (2)

Den eigentlichen Brand hatte die Feuerwehr innerhalb weniger Minuten unter Kontrolle. Der Brandrauch, der das Treppenhaus stark verrußt hatte, wurde mit Hochleistungslüftern aus dem Treppenhaus gedrückt.

„Drei Bewohner mussten vom Rettungsdienst in die umliegenden Krankenhäuser gebracht werden“, berichtete Mohr. Bei ihnen bestand Verdacht auf Rauchvergiftung. Ein Feuerwehrmann zog sich bei den Such- und Löscharbeiten eine Quetschung zu und musste ebenfalls ins Krankenhaus gebracht werden. Während des rund zweistündigen Einsatzes waren Moerser Straße und Friedenstraße zum Teil gesperrt. Im Berufsverkehr kam es deshalb zu langen Staus.

Weil das Haus zunächst durch den Ruß unbewohnbar war, versorgten Mitarbeiter des Rettungsdienstes zehn Bewohner in einem von der Rheinbahn bereitgestellten Linienbus. Sie sollten später in der Turnhalle der Brüder-Grimm-Schule betreut werden. Auch vor Ort: Hausbesitzerin Vera Fangmann aus Mülheim an der Ruhr. „Ich habe heute früh einen Anruf bekommen, bin sofort hergefahren.“ Erst vor einem Jahr hatte sie das Mehrfamilienhaus gemeinsam mit ihrem Mann gekauft. Hausverwalter Florian Wingenroth organisierte Reinigungstrupps einer Brandschutzsanierungsfirma, damit möglichst viele Mieter noch am späten Abend wieder in ihre Wohnungen zurückkehren konnten. Ein Brandermittler nahm die Arbeit auf. Wie die Polizei berichtete, gebe es keine Hinweise auf eine Straftat. Die genaue Ursache stand gestern noch nicht fest.