Kontrollen beim Schützenfest in Lank: „Wir mussten ein Zeichen setzen“

Die von den Schützen in Lank ergriffenen Maßnahmen, den Alkoholkonsum einzudämmen, zeigten Wirkung.

Lank. Vor dem Festzelt sperrte ein Security-Dienst die Augen auf, die Wasserstraße war abgeriegelt, berittene Polizei patrouillierte bis zum Latumer See und in den Geschäften zeigte das Ordnungsamt Präsenz. Die von der Lanker Schützenbruderschaft gewählten Maßnahmen, dem erhöhten Alkoholkonsum bei Jugendlichen entgegenzuwirken, haben gegriffen.

Als Feuerprobe galt die Freitagsveranstaltung, die Après-Ski-Party. "Kein Glas hat den inneren Kreis, also das Festzelt in Lank, verlassen. Außerhalb wurden nur Plastikbecher ausgegeben", erklärt Geschäftsführer Josef Schlungs den geringen Glasbruch. Am Eingang seien Taschen und Rucksäcke kontrolliert worden, mitgebrachter Alkohol musste entsorgt werden. "Da kam ganz schön was zusammen", so Schlungs.

Nicht Volljährige erhielten ein rotes Band "bis 24 Uhr", kurz vor Mitternacht habe der DJ die Jugendlichen dann launig daran erinnert, dass es bald an der Zeit sei, den Heimweg anzutreten.

Frühzeitig hatten sich Vertreter von Polizei, Schützen, Jugend- und Ordnungsamt getroffen und über Möglichkeiten beraten, wie sich eine Wiederholung der unschönen Ereignisse mit Schlägereien und Komasaufen beim Vogelschießen vor einem Jahr verhindern ließe, berichtet der Erste Brudermeister Jürgen Santen. "Wir mussten einfach ein Zeichen setzen, nicht zuletzt um auch die Anwohner zu schützen, die sich in der Vergangenheit natürlich besonders gestört fühlten."

Die ausgewählte Security aus Ratingen sei mit rund 3500 Euro zwar nicht billig gewesen, "war ihr Geld aber wert, denn es handelte es sich bei den Mitarbeitern um 30- bis 40-Jährige, die auch die Sprache der Jugendlichen beherrschen", sagt Santen. Und: Schützen, Polizei und Security hätten sich an dem Freitagabend über eine Handy-Hotline stets gegenseitig auf dem Laufenden gehalten.

Alles in allem ist das Konzept, nach dem sich auch schon die Bruderschaft in Bösinghoven erkundigt haben soll, aus Sicht der Schützen voll aufgegangen. Zwei Beispiele würden das beweisen: "Bevor wir am Freitag die Absperrungen durchgeführt haben, wurden Jugendliche bemerkt, die per Handy Freunden davon abrieten, zu kommen", erzählt der Vorsitzende. Andere seien mit einem Kasten Bier aus dem Bus gestiegen und hätten sich angesichts der Sicherungsmaßnahmen direkt wieder aus dem Staub gemacht.

Dass diese Jugendlichen dann anderswo im Stadtgebiet auffällig geworden seien, kann die Polizei nicht bestätigen. "Derartiges ist uns nicht bekannt", sagt Polizeisprecher Hans Willi Arnold, der sich über das Sicherheits-Konzept ebenfalls nur lobend äußert: "Die Absprachen haben sehr gut funktioniert. Bei Kontrollen wurde einiges an Alkohol bei Jugendlichen sichergestellt."

Es seien auch Platzverweise ausgesprochen worden, was dazu geführt habe, dass bereits am Samstag so gut wie keine Vorfälle mehr zu verzeichnen gewesen seien.