Konverter: Gohr fast „ideal“
Amprion präsentiert sechs Standorte. Osterath sei „weniger gut geeignet“.
Rhein-Kreis Neuss. Wo will Amprion den umstrittenen Großkonverter errichten? Nicht nur die Osterather erwarteten am Dienstag mit Spannung den vom Netzbetreiber angekündigten Zwischenbericht. Demnach sollen sechs bevorzugte Standorte in Dormagen, Kaarst, Osterath, Neuss und Rommerskirchen liegen. Eine Entscheidung soll bis Jahresende fallen. Der Konverter mit einer Höhe von 20 Metern wird auf einer Fläche von 100 000 Quadratmetern errichtet.
Thorsten Mikschaitis von Amprion erläuterte die bisher gewonnenen Erkenntnisse eingehend. „Wir haben den von uns im Dezember vorgestellten dreistufigen Kriterienkatalog abgearbeitet und 19 mögliche Standorte festgestellt, betonte er. Diese Areale befinden sich in einem 40 mal 30 Kilometer großen Gebiet, das nach Osten durch den Rhein begrenzt wird. Der Abstand zur Wohnbebauung war das wichtigste Wertungskriterium, bestehende Industriegebiete wurden favorisiert. Naturschutzgebiete und Erholungsraum fielen weg.
Sechs Standorte hätten sich als besonders gut geeignet herausgestellt, sagte Mikschaitis. Die sollten nun in den folgenden Monaten mit der Bevölkerung und den Kommunen diskutiert werden. „Es stellt sich nun die Frage: Welcher ist am ehesten möglich?“
Aus Amprion-Sicht sind vier Standorte bestens geeignet, zwei seien gut, aber nicht ideal. Bis zum Jahresende soll der beste Standort gefunden sein und die Baugenehmigung beantragt werden.
Der Weg dahin ist sehr steinig und von Gegenwehr gezeichnet. Keine Kreisgemeinde will den Konverter in ihrem Gebiet ansiedeln, die Einwände sind immens. Längst sind Bürgerinitiativen in Meerbusch und Rommerskirchen aktiv, stellten sich Politik und Verwaltungen gegen eine Konverteransiedlung.
Für die Osterather könnte es bereits Entwarnung geben, denn Amprion hält diesen Standort für weniger gut geeignet, da der Abstand zur Wohnbebauung mit 460 Metern nicht allzu groß sei. Auf der Stadtgrenze Kaarst/Neuss wurde eine Stelle westlich Bauerbahn ausgewählt.
Dort stört den Netzbetreiber allerdings der große Abstand zur Hauptleitung, der eine neue Leitung mit einer Länge von mehr als sieben Kilometern erfordern würde. Dagegen wäre südlich von Hoisten in Neuss nur ein Einsiedelhof im Weg, der erforderliche Mindestabstand ist aus Sicht des Unternehmens realisierbar. Rücksicht zu nehmen sei dort auf das Wasserschutzgebiet.
„Nahezu ideal“ stellt sich für Amprion eine Fläche nahe des Gohrer Umspannwerks in Dormagen dar. Dort störe keine Bebauung, die Abstände zu den Hauptleitungen seien ideal, und auch das Landschaftsbild werde nicht zusätzlich beeinträchtigt.
In Rommerskirchen ist eine Fläche in der Nähe von Widdeshoven im Gespräch, dort würde jedoch das von Landwirtschaft geprägte Landschaftsbild stark beeinträchtigen.